ich wollte mal fragen, ob ihr bewährte Methoden kennt mit adoptierten Hunden das Alleinsein zu üben. Ivan hat leider doch Probleme damit allein zu sein. Anfänglich hat sich das nicht gezeigt, aber nach und nach war es dann doch ersichtlich. Zuerst wurde gejault, gebellt und an der Tür gekratzt. Dann fing er an das Bett durchzuwühlen und Mayas Korb durch die Gegend zu zerren (meistens aufs Bett). Diese Verhaltensweise erschließt sich mir auch nicht ganz. Außerdem schien er Maya dann sehr zu tyrannisieren. Daher unternahmen wir den Versuch beide getrennt allein zu lassen, was sich aber als schlechter erwies. Trainingsversuche mit dem langsamen Antrainieren scheiterten bisher. Funktioniert hat eine Kreation von meinem Freund: Ivan wurde angebunden, sodass er Maya nicht nerven kann und eben auch nicht an der Tür kratzt. Dass hat bisher sehr gut funktioniert: Kein Jaulen, kein Bellen, kein Kratzen. Nur die Leine war dann irgendwann durchgekaut. Jetzt haben wir eine undurchkaubare Leine, nun hat er es heute geschafft sich auszuhaken (Karabiner geöffnet - wie macht er das nur?). Keine Sorge, er ist nicht am Halsband, sondern im Geschirr, damit er sich nicht würgt oder so. Allerdings - wie kommt er dann an den Verschluss auf dem Rücken? : Wir bezeichnen ihn jetzt schon als Zauberkünstler.
Nachdem er sich heute also gelöst hatte, hatte er wieder das KÖrbchen von Maya aufs Bett geschleppt, das Bett zerwühlt und Maya saß wohl ganz verängstigt im anderen Zimmer und verteidigte eine meiner Hosen. Die ganze Geschichte tut mir unheimlich Leid, ist ja dann für beide voll der Stress!
Zu betonen ist noch, dass es sich hier nicht um Stunden handelt, sondern mal 10 Minuten, mal ne halbe Stunde, je nach dem wie lange man einkaufen muss. Da wir zu zweit sind ist sonst fast immer jemand da. Heute hat er sich innerhalb einer halben Stunde befreit und Maya schockiert.
Sonst kommen die beiden gut miteinander aus, deswegen versteh ich auch nicht, was er da an ihr auslässt, wenn wir weg sind. Aber vielleicht hat ja jemand einen Deutungsansatz. Ab dem 11. habe ich Semesterferien und könnte durchgängig eine Trainingsmethode anwenden, daher meine Eingangsfrage... :
Oder ist das schon ein Fall für einen richtigen Hundetrainer? Ein paar Stunden vielleicht um die Fragen vor Ort klären zu können...
Freue mich über eure Meinungen und konstruktive Kritik! LIebe Grüße Anna
kannst Du Iwan und Maya während Eurer Abwesenheit Räumlich trennen ?
Ich würde Iwan eine Aufgabe geben. Einen Kong mit Leckerchen füllen , auch mit härteren Leckerchen - so hat er was zu tun. Oder , Du besorgst Dir feste Kartons und tust Leckerchen rein - Iwan kann dann zusehen wie er die Leckerchen da raus bekommt. So ist er abgelenkt und wartet nicht ungeduldig das Ihr wieder kommt. Wenn er dann diese Beschäftigungstherapie annimmt.
Das alleine bleiben könntest Du so versuchen , den Raum verlassen - die Tür schließen - Minute warten - wieder zu Iwan rein gehen - paarmal hintereinander - alles ohne Kommentar - Die Zeiten verlängern - so merkt Iwan - Ihr kommt wieder.
Ich würde Iwan auf keinen Fall in der Wohnung anleinen - selbst dann nicht wenn er ein Geschirr trägt. Er dreht und wendet sich , kann sich unglücklich verfangen - auch erwürgen.
Warum Iwan auf Maya so reagiert , wenn die beiden alleine sind, da müßte ich raten. Hatte und habe immer Einzelhunde. Hier sind aber viele Zweibeinchen mit großer Rudelerfahrung. Ich hoffe , das der eine oder andere einen Ratschlag für Dich hat.
Hallo Anna, das ist natürlich ein Problem. Habt ihr häufig das Radio oder Musik bzw. Fernseher laufen? Das habe ich, auch wenn wir aus dem Haus sind. Angewöhnt haben wir uns das, seitdem Chacha im Haus ist. Ihre Trennungsängste waren anfangs nicht kontrollierbar. Da wir fast immer ein Radio bzw. die Musikanlage laufen haben, stellen wir ein Gerät in unserer Abwesenheit an. Ansonsten hätten wir auch einen Hundetrainer aufgesucht.
zuerst müsste man wissen, was Ivan genau macht, wenn Ihr weg seid. Ob er Maya überhaupt irgendwie angeht oder aber Maya nur völlig verschreckt ist, weil er so ein Theater macht. Da das mit einer Kamera ja meist schlecht ist, würde ich die Gardinen zurückziehen und ganz vorsichtig an der unteren Ecke durch das Fenster linsen.
Ich weiß nicht, wie Ihr es mit dem Trainieren gemacht habt. Wie lange habt Ihr die Tür zu gemacht und wie oft am Tag ? Anfangs würde ich noch kürzere Zeiträume wählen als Ariane, nämlich anfangs nur 2-3 Sekunden, langsam steigernd. Und am besten 50 oder 100 mal am Tag, bis es ihm am Po vorbei geht.
Anleinen würde ich ihn auch nicht, dann eher noch in eine Box sperren, wenn es nur für so kurze Zeiträume ist UND er eine Box kennt und als Zufluchtsort schätzt. Ablenken durch einen gefüllten Kong oder eine andere Beschäftigungstherapie, bei der er sich nicht verletzen oder etwas Ungeeignetes verschlucken kann (daher würde ich auch keine Kausachen geben, denn dabei ist meinen schon zu oft etwas im Hals stecken geblieben) ist gut - sofern er sich ablenken lässt.
Aber ich finde es sehr, sehr wichtig, zu wissen, warum er das macht - aus Ängsten heraus oder weil es ihm einfach stinkt, allein zu sein.
Oder einer von Euch bleibt unbemerkt in einem verschlossenen Zimmer und kann dann durch einen kleinen Türspalt beobachten, was er macht. Ich glaube nicht, dass er Maya tyrannisiert, sondern ich habe das Gefühl, dass sein Stress so stark ist, dass er entsprechende Ventile braucht, um irgendwie klarzukommen. Und dass Maya dann verständlicherweise Angst bekommt. Ich kann aber natürlich auch voll daneben liegen. Auf jeden Fall würde ich ihn bei diesem Stand der Dinge nicht mehr allein lassen, sondern ihn im Auto zum Einkaufen etc. mitnehmen, es ist ja noch nicht warm. Im Auto können Hunde manchmal besser warten/allein bleiben als in der Wohnung.
Obwohl Linus immer in Hundegesellschaft war, als ich ihn bekam, gab hier immerhin schon drei Hunde - und er das Alleinsein auch vom Tierheim kannte, fing er hier das Bellen und Jaulen an. Keiner der anderen Hunde beteiligt sich daran. Ich habe es selbst nie mitbekommen, aber meine Mieterin erzählte es. Bevor Linus allein bleiben musste, machte ich mit ihm einen schnellen ausgedehten Spaziergang - ohne Schnüffelei und dergl. -. Danach war er dann so müde, dass er mit dem Gejaule und Gebelle aufhörte. Jedenfalls kam eines Tages meine Mieterin, die auch einen Schlüssel zu meinen "Gefilden" hatte und sagte: Was hast Du mit dem Hund gemacht? Es ist ja bekannt, dass Hunde, die beschäftigt werden wollen, sich Dinge "ausdenken", womit sie ihre Umgebung dransalieren können.
Charming fängt an, laut zu bellen, (auch wenn ich zuhaus bin) wenn sie nicht lange genug Gassi gehen kann. Abbauen von überschüssiger Energie durch konzentriete Bewegung ist immer gut.
kannst Du Iwan und Maya während Eurer Abwesenheit Räumlich trennen ? [/quote]
Ja können wir. ich habe aber das Gefühl dass es Ivan damit noch schlechter geht. Daher die Variante mit dem Anbinden, sodass Maya nicht getresst wird, aber Ivan auch nicht ganz alleine ist.
[quote="Mickymaus"]Ich würde Iwan eine Aufgabe geben. Einen Kong mit Leckerchen füllen , auch mit härteren Leckerchen - so hat er was zu tun. Oder , Du besorgst Dir feste Kartons und tust Leckerchen rein - Iwan kann dann zusehen wie er die Leckerchen da raus bekommt. So ist er abgelenkt und wartet nicht ungeduldig das Ihr wieder kommt. Wenn er dann diese Beschäftigungstherapie annimmt. [/quote]
Das ist der Punkt, tut er leider nicht. Weder Kausachen noch Spielzeug. Seine Aufmerksamkeit ist dann wohl ganz auf unser Fehlen gelenkt. Ich könnte aber wie von anderen vorgeschlagen mal versuchen, das Ganze zu beobachten. Da wir nicht im Erdgeschoss wohnen kann ich leider nicht durchs Fenster schauen. Aber wir haben einen Balkon, vielleicht kann ich mich da mal verstecken und dann schauen was sie machen.
Trainiert haben wir schon am Anfang, dass er sich auf seine Decke legen muss. Auch wenn wir manchmal normal in der Wohnung sind. Er muss wenn ihr ihm das sagen, so lange da liegen bleiben, bis wir ihn holen. Erst mit uns im Zimmer, dann im anderen Zimmer mit Tür auf. Später auch im anderen Zimmer mit Tür zu. Soweit waren wir. Außerdem haben wir dieses nur kurze Rausgehen geübt. Er musste sich dahin legen und ich habe mich angezogen (und dann nur schnell den MÜll runtergebracht). Sprich bisher haben wir nur eine Zeitspanne geübt von vielleicht 5 Minuten, es war Ruhe, Ivan fein gelobt. Wir haben einen guten Kontakt zu den Mietern unter uns, und waren dann auch schon mal zum Üben bei ihnen unten während die Hunde oben alleine waren. Das hat auch bis zu ner Stunde gut funktioniert, hier kann aber sein, dass sie "wussten" dass wir nicht weit weg sind (eventuell kann man das hören).
Ich hätte jetzt wieder angefangen, mit ihm das Zeitlimit zu verlängern. Sprich einen ganzen Tag lang erst mal nur immer wieder weggehen (rausgehen) und wieder kommen. Würde aber nun die tolle Idee von euch, mich auf dem Balkon zu verstecken und sie zu beobachten vorstellen um mir das Ganze mal anzusehen (und zu filmen?).
Fernsehen haben wir nicht und Radio hören wir leider auch nie. Höchstens Musik vielleicht oder sitzen am Laptop. Mit Musik oder nem Spielfilm kann man es austesten. Da wir aber die Türen dieser Räume eigentlich zumachen (Wohnzimmer, Gästezimmer), weil wir Angst haben dass Ivan was runterreißt (Laptops, etc), ist das schwierig, Ich hab aber nen Radiowecker am Bett (sie sind im Schlafzimmer und Flur wenn wir weggehen, da hier auch ihr Körbchen sind etc.). den könnte ich mal anmachen.
An eine Box müsste ich ihn erst gewöhnen, wäre für mich aber eine Notfalllösung, da er ja eigentlich lernen soll entspannt in der normalen Umgebung zu bleiben, und ich finde es eigentlich nicht schön ihn für diese Zeit einzusperren.
Zum vorherhigen Spazierengehen, haben wir auch schon gemacht, hat aber nicht geholfen. Wäre ja eine Besytätigung der Hypothese dass er so aktiv ist um den Stress abzubauen, und nicht weil ihm langweilig ist. Es gibt aber noch keine Bestätigung ob er das macht, weil er Angst hat oder es "ihm stinkt". Also, beobachten ist fest eingeplant!!!
Vielleicht könnt Ihr auch eine Leiter nehmen, um ihn durch's Fenster zu beobachten.
Die Box ist für mich auch nur dann eine Lösung, wenn er sich darin wirklich wohl fühlt. Einige Hunde fühlen sich darin sehr sicher und gehen richtig gern hinein. Wenn das nicht so ist - und er kennt eine Box ja wohl noch nicht - würde ich ihn auch nicht darin einsperren. Anleinen würde ich ihn aber auch auf jeden Fall nicht.
Wenn ihn gar nichts interessiert, wenn Ihr weg seid, dann hat er durch Euer Weggehen m.M.n. sehr großen Stress und verhält sich nicht nur deshalb so, weil es ihm nicht passt. Dann ist es für mich auch klar, dass es ihm noch schlechter geht, wenn auch noch Maya weg ist. Ich würde das Alleinsein deshalb in gaaaaanz kleinen Schritten wieder aufbauen. Also zuerst wirklich nur Tür-zu, atmen, Tür-auf und das "bis zur Vergasung" und dann langsam steigern.
Wenn Ivan sich ruhig verhält, wenn Ihr bei den Mietern unter Euch seid, und irgendwie instiktiv fühlt, dass Ihr nicht weit weg seid, dann wird das beim Balkon schon gar nicht funktionieren. Mir kommt das ganze so vor, als wolle er Euch tyrannisieren, weil er es anfangs nicht bzw. nicht in dem Maße gemacht hat. Warum sollten sich Verlustängste bei ihm ausgerechnet zeigen, wenn er sich eingelebt hat. Ich denke, er muss so ausgepowert werden, dass er nur noch an Schlafen im Sinn hat, wenn Ihr weggeht und seine "Zerstörungseskapaden" und ihn würde ich völlig kommentarlos ignoriren und die Sachen an ihren Platz stellen. Denn mit Schimpfen ist es ja wie bei kleinen Kindern, sie freuen sich über jede Aufmerksamkeit, auch wenn sie negativ war.
Hallo ihr, danke noch mal, dass ihr euch so ausführlich damit beschäftigt.
Ja am Anfang war es tatsächlich nicht, da hat er ja höchstens mal meine Schlafhose runtergezogen und lag dann drauf, das war ja gar nciht schlimm. Aber es hat sich dann ja gesteigert und dass er Mayas Korb durch die Gegend zerrt geht einfach gar nicht...
Aber wir haben eine tolle Idee gehabt! Es gibt ja dieses nette Skype Programm und wir haben zwei Laptops. Sprich wir können einen Laptop mit Kamera aufstellen und einen mit nach draußen nehmen wenn wir "gehen" und dann direkt draußen beobachten was passiert. So kann man auch genau schauen wo die Toleranz ist wenn man übt etc. Und eben einfach mal vorher schauen,was passiert da überhaupt?
Wenn wir dann neue Erkenntnisse haben kann man ja weiter überlegen.
Hallo zusammen, viele Ideen sind vielleicht auch für unsere Emma. Sie hat seit der letzten OP im November Trennungsängste, ich hoffte, daß sich das legt. Alle können aus dem Haus gehen, nur ich nicht. Sie grollt, bis ich wiederkomme. Sie stellt nichts an, bleibt im Flur liegen, bis ich die Haustür öffne, oder eben hinten die Küchentür. Selbst GG Thomas hat keinen Einfluss auf die schöne Maus. Hoffentlich legt sich diese neue Marotte bald. Nehme ich sie mit, bleibt sie ruhig im Auto liegen, aber nur in meinem Auto.
Hoffentlich stellt sich beim Fellnäschen Ivano bald eine Änderung ein. Ob es Frust ist oder evtl. auch Trennungsängste, kann ich nicht beurteilen.
Ich find das mit der Kamera und dem Laptop eine superidee. Dann könnt Ihr nicht nur sehen, was passiert, sondern Ihr könnt auch sehen, wie Ivan drauf ist. Einfach toll.
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01.02.2013 15:12
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Wir bezeichnen ihn jetzt schon als Zauberkünstler. 
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