Huhu ihr Lieben,

danke euch allen von Herzen für eure lieben Worte!

Leider gibt es keine übermäßig guten Neuigkeiten von uns. Kolljas Darmentzündung schien komplett überstanden zu sein. Die Kotprobe war auch negativ, also allgemeines Aufatmen. Die Freude währte jedoch nur wenige Tage, letzten Mittwoch ging es wieder los mit Durchfall, teilweise auch wieder über Nacht in der Wohnung. Ich hatte keine Ruhe mehr und hab beim Tierarzt auf ein Röntgenbild bestanden. Nun, es war wie ich vermutet hatte: die olle Prostata ist wieder ziemlich groß geworden und drückt dieses Mal nicht auf die Blase, sondern auf den Darm. Gestern hat Kollja nun einen Kastrationschip bekommen und in drei Wochen haben wir einen weiteren Termin zum Röntgen und Ultraschall machen. Der Tierarzt befürchtet, dass Kollja Zysten hat und nicht "nur" eine Prostataentzündung/-Vergrößerung vorliegt. Bis dahin werden wir auch sehen, ob der Chip anschlägt und die Prostata sich wieder wenigstens etwas verkleinert hat...

So geht es ihm eigentlich gut, nachts weckt er uns halt öfter auf und jammert und hechtet dann immer aufs Bett und schmeißt sich feste an meinen Rücken zum Kuscheln. Beim Tierarzt gestern hat der alte Casanova eine winzig kleine Malteserhündin angeflirtet, und heute hat er beim Gassi gehen eine 14 Jahre junge Huskydame getroffen, das fand er vielleicht toll. Das Mädel hat ihn sogar zum Spielen aufgefordert. Bitte drückt uns die , dass bei der nächsten Untersuchung nichts zu wildes rauskommt.

Liebe Grüße,

Anna mit Kollja

Hallo ihr Lieben,

wir haben die Untersuchung nun hinter uns gebracht und Kollja hat den Humor des gesamten Praxisteams dabei deutlich strapaziert, so arg wie er sich aufgeführt hat. Aber wir sind dort wirklich in besten Händen, der Arzt meinte am Ende nur grinsend, er wäre jetzt taub oder hätte zumindest einen Tinitus und eine der Tierarzthelferinenn hat ihn in einer ruhigen Minute lieb gestreichelt und gesagt "Gell Kollja, wir sind Freunde". Prostata abtasten und Röntgen war ja schon schlimm, aber als wir Kollja dann einen Teil des Bauches für den Ultraschall rasieren mussten, war's ganz vorbei. Ich musste ihn gemeinsam mit zwei der Mädels dort im wahrsten Sinne des Wortes niederringen, die Geräuschkulisse war unbeschreiblich. Ich dachte zwischendurch mehrmals, jetzt kriegt er gleich nen Herzinfarkt. Schließlich hat er mit dem Kopf mein Gesicht erwischt und mir die Lippe innen blutig geschlagen. Autsch!

Nun, das Ergebnis des Ganzen ist eher durchwachsen. Die gute Nachricht ist, dass die Prostata nicht mehr auf den Darm drückt und auch keine Zysten oder ähnliches da sind. Ziemlich bescheiden ist allerdings die Tatsache, dass die Prostata durch den Chip ja deutlich kleiner hätte werden müssen. Das dumme Ding ist aber überhaupt nicht kleiner geworden, es ist nicht mal konstant geblieben, nein es ist weiter GEWACHSEN. Der Tierarzt war selber sehr verwundert darüber. Er meinte, wir sollen Ende des Frühjahrs nochmal kommen zum Nachgucken, "nicht dass wir was verpassen". Ich hab nochmal nachgebohrt und letzendlich ist es durchaus möglich, dass sich da was in Richtung Krebs anbahnt. Momentan kann man noch nichts feststellen, aber es ist mehr als komisch, dass die Prostata noch größer geworden ist...

Immerhin ist im Augenblick soweit noch alles gut und Kollja ist laut Tierarzt auch schmerzfrei, das ist mir jetzt erst Mal das wichtigste. Und der kleine Mann ist zum Glück auch kein Bisschen nachtragend, kaum war er wieder vom Tisch runter, war das Leben wieder schön und er hatte alle wieder lieb. Seinen rasierten Bauch findet er natürlich mega doof und muss dort jetzt ganz viel lecken und nachgucken...

Liebe Grüße,

Anna mit Kollja

Liebe Spitzfreunde,

wie ich bereits unter „Abschied“ geschrieben habe, ist unser Kollja am 06.03.2015 friedlich auf meinen Armen für immer eingeschlafen. Es ist mir so unglaublich schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, da einen Liebe und Zuneigung so gerne blind machen und man nicht begreifen will, dass es für den geliebten Vierbeiner nun an der Zeit ist, über die Regenbogenbrücke gehen zu dürfen.

Ich hätte ihm noch viele, viele Monate mehr bei uns gewünscht, nach all den Jahren als ungeliebter Hofhund. Aber er hat mir mehr als deutlich gezeigt, dass er müde ist und nicht mehr kann, und auch dass er immer wieder Schmerzen hat und und nicht mehr weiß, wie er noch damit umgehen soll. Es war klar, dass ich nun dringend Rat und Hilfe brauche. Dies habe ich eingeholt, von drei ganz, ganz großartigen Menschen. Es war so wunderbar, dass es auch Züchter gibt, die einen mit einem Spitz(mix) aus dem Tierheim nicht im Regen stehen lassen, dass es Tierärzte gibt, die ehrlich mit einem sind und nicht an den eigenen Profit denken, sondern nur an das Wohl des Tieres, und dass es auch Tierheimleiterinnen gibt, die ihre Erfahrung mit einem teilen, auch wenn der Hund nicht aus ihrem Tierheim stammt. DANKE!!! Sie alle kamen vollkommen unabhängig voneinander zum selben Ergebnis, dass es für Kollja nur noch einen richtigen Weg gibt...

Wir haben versucht, Kollja den Abschied so angenehm wie möglich zu machen, und meine Familie und mein Freund haben sich so unendlich viel Mühe gegeben. Sogar meine Schwester ist extra nach Hause zu meinen Eltern gekommen, um dem kleinen Mann Lebewohl sagen zu können. Meine Eltern haben mich und Kollja dann auf seinem letzten Weg begeleitet, meine Mutter ist auch mit in die Praxis gekommen, die extra für uns eine Stunde früher aufgemacht hat. Es war wirklich ein ruhiger, liebevoller Abschied. Ich vermisse Kollja noch immer wahnsinnig, aber mir ist auch eine große Last von den Schultern gefallen, die sich seit Anfang Dezember immer mehr aufgetürmt hat. Ich bin so dankbar, dass er sanft einschlafen konnte und dabei auch nicht alleine sein musste. Die ersten Wochen ohne ihn waren einfach furchtbar. Man kommt heim und sieht ihn schon direkt vor sich, nur um dann auf eine leere Stelle zu blicken, wo er immer im Körbchen lag. Jeder der schon einmal einen Hund verloren hat, weiß wahrscheinlich, wie sich das anfühlt.

Es war klar, ich brauche nun etwas Zeit, um das mit Kollja in Ruhe zu verarbeiten. Dann keimte in mir aber doch bald wieder der Wunsch nach einem Vierbeiner auf, zugegebenermaßen nach einem jungen, gesunden Spitz, nach einem rundum-sorglos-Hund, sozusagen. Und es kam wie es kommen musste: seit zwei Wochen haben wir wieder einen Spitzopa in unserem Leben. Mindestens 10 Jahre alt, mit einer schweren Herzklappeninsuffizienz, schlimmem Husten und anfangs auch noch heftigem Durchfall. Inzwischen ist der Husten deutlich besser geworden und er frisst zum Glück auch ganz fleißig. Bei 36 cm Schulterhöhe sind 5,5 kg Kampfgewicht doch arg wenig. Die Spaziergänge werden länger und auch etwas flotter.

Wir haben ihn schon jetzt sehr ins Herz geschlossen. Er ist einfach nur lieb ohne Ende, dankbar, absolut problem- und anspruchslos und leider auch viel zu „gut erzogen“, bislang traut er sich nämlich nicht auf die Couch. Zum Kuscheln liegen wir nun also unten auf dem Boden. Ich denke es war richtig, Kolljas Platz wieder an ein Sorgenfell zu geben. Auch wenn unser Familienzuwachs weitaus eher ein Schafspitz als ein Kampfspitz ist...


Liebe Grüße,

Anna, nun mit creme-weiß-geschecktem Anhang