Die Hunde, die von Tierschutz-Organisationen aus dem Ausland hierher geholt werden, haben fast alle Probleme, die ein Resultat ihres bisherigen Lebens sind. Der Ernährungszustand ist katastrophal und gekennzeichnet von Mangel. Nährstoffe fehlen, und nicht selten sind sie unterernährt. Erst wenn sie in die Obhut der Tierschützer kommen, bessert sich ihre Situation. Tierärztliche Untersuchungen und entsprechende Behandlungen ihrer Wunden und Gebrechen und regelmäßige Fütterungen folgen. Haben sie dann das große Glück, in Deutschland eine neue Familie zu finden, kommen sie sich vor wie im Schlaraffenland. Futter im Überfluss, das zwar immer gleich schmeckt, aber immerhin füllt es den Magen. So weit, so gut. Die neuen Besitzer geben alles und trotzdem hat der Hund Durchfall, er kratzt sich wie verrückt, sein Fell ist stumpf, brüchig und weist kahle Stellen auf. Was folgt ist der Besuch beim Tierarzt. Der stellt dann fest, dass Flöhe oder Milben vorhanden sind. Würmer kommen noch dazu und gleich gibt es die ersten Medikamente - dem Hund soll ja geholfen werden. Doch was passiert? In regelmäßigen Abständen kommt der Durchfall wieder, die Würmer sind wieder da und auch die Flöhe kommen zurück. Das Resultat: wieder Medikamente und neue Untersuchungen, ein Kreislauf ohne Ende. Wie kann es anders sein, die nächste Katastrophe bleibt nicht aus: Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien. Die Leber ist überlastet, die Schilddrüse und der Darm funktionieren nicht mehr richtig. Wieder müssen Medikamente her. Langsam wird es eng, wie soll man noch die ganzen Pillen in den Hund herein bekommen???
Das ist aber noch nicht alles. Das bisherige Leben dieser Hunde ist geprägt von Gewalt und Ablehnung, niemand wollte sie haben, im Gegenteil, nicht selten sollten sie grausam ermordet werden. Das alles hinterlässt Spuren auf der kleinen Hundeseele. Hier bei uns werden sie dann plötzlich überhäuft mit Zuwendung und Mitleid. Nicht selten werden sie dadurch zu kleinen Tyrannen, die versuchen, alle für sich „arbeiten“ zu lassen. Grenzen zu setzen fällt ihren Menschen oft schwer, sind es doch so arme Wesen. Kein Wunder wenn diese „armen Wesen“ völlig mit der Situation überfordert sind.
Wie denn, was denn - muss das denn immer so laufen?
Nein, natürlich nicht. Schauen wir erst einmal auf die Ausgangssituation. Der Hund kommt an mit seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte. Die oben genannten schlimmen Entbehrungen und Erfahrungen haben sich in seinem Körper und in seiner Seele manifestiert. Bevor er in die neue Familie einzieht, hat er schon einige Impfungen, Entwurmungen etc. hinter sich. Um seinen Körper in einen „Normalzustand“ zu bringen, müssen erst einmal die durch die schlechte Ernährung und Medikamente angesammelten Gifte entsorgt werde. Die Leber als größtes Entgiftungsorgan muss unterstützt werden, der Darm benötigt eine Reinigung und das Futter muss gehaltvoll sein. Mit diesen Maßnahmen haben die Organe die Chance zu regenerieren, und ihre ursprünglichen Funktionen wieder optimal auszuführen.
Ich habe ja auch schon seinen seelischen Zustand angesprochen. Umhergestoßen und gequält sind seine Ängste meist riesengroß. Auch wenn sich ein Hund in dieser Situation keck und lustig zeigt, sind doch seine Ängste da. Manche Hunde entwickeln Strategien, die sie befähigen, sich von ihrer Umwelt abzuschotten. Sie lassen einfach nichts und Niemand so richtig an sich heran. Auch das ist ein Ausdruck von Angst. Was er braucht ist Sicherheit. Mitleid signalisiert Schwäche. Das hilft ihm wenig. Sicherheit und die Zugehörigkeit zu einem Rudel sind für Hunde die wichtigste Voraussetzung für ein gutes Leben. Auch das braucht Zeit und manchmal dauert es 1 Jahr und länger bis sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt hat. Manchmal braucht es professionelle Hilfe, bis ein funktionierendes Rudel entstanden ist.
Im Laufe der Zeit habe ich viele solcher Hunde begleitet. Ihnen bei dem Start in ihr neues Leben zu helfen, damit sie und auch ihre neue Familie glücklich zusammenleben können, ist mir ein großes Anliegen. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die aber eine große Wirkung haben.
Ich wünsche allen lieben Menschen, die einem Hund in Not helfen, viele glückliche gemeinsame Jahre.
danke für die klugen Worte und die wichtigen Infos.
Ab und zu habe ich mich auch bei der "Mitleidstour" ertappt, habe aber gemerkt, dass es die "arme" Nora gar nicht gut tut.
Ich glaube, dass Zeit, Geduld, Klarheit (und natürlich Liebe) ganz wichtig ist.
Und nicht sofort - mit "Hilfe" von Tierärzten, Medikamente, Hundeschule, viel (gutes) Fressen einen "perfekten" Hund haben zu wollen. Klar braucht man das auch alles (gelegentlich). Aber vieles regelt sich bei guter Pflege, gesundes Essen, hundegerechte Beschäftigung UND Zeit von alleine. Und durch Bindung und Beziehung.
wie Ihr alle wißt, zog Hanna vor einigen Monaten bei uns ein. Hanna , die in Ihrem vorherigen Leben nicht viel schönes erfahren durfte , hat sich trotz alledem Ihre Unbeschwertheit und Herzlichkeit bewahrt. Hanna war nicht krank als sie zu uns kam. Sie hatte "nur" hohe Defizite die von einer sehr schlechten Ernährung und Haltung kamen. Dieses "NUR" ist für mich die Eintrittskarte für Erkrankungen. Ein Hund brauch ein intaktes Immunsystem damit er sich , für alles was auf Ihn drauf zu kommen kann , gut wehren kann. Denn Würmer-Giardien -Durchfall usw. , kann sich jeder Hund holen. So war es für mich selbstverständlich das Hanna erst mal leicht "Entgiftet" wurde. Dafür bat ich Gabi uns zu helfen. Gabi erstellte einen "Heilplan" und begleitete uns kompetent und liebevoll. Mit dem ganzen sind wir nun durch und Hannamaus ist gereinigt. Sie kann nun den Würmern und etc. getrost ins Auge blicken, sollte sie mal sowas bekommen wird sie es mit links wegwischen. Zu diesem ganzen hab ich ein paar schöne Bilder : vorher - nachher Ich hatte Hanna geduscht, hier sieht man sehr schön das sie noch wenig Fell hat , rosa Haut schimmert durch
Ein paar Wochen später , meine Hannamaus, hat sich zu einer wunderschönen kleinen Dame entwickelt mit ganz viel dichtem seidig glänzendem Fell( sie war für mich übrigens immer wunderschön und herzallerliebst , auch mit struppigen Fell )
die es sich mittlerweile Rückenliegend schön bequem macht
und ich mich manchmal Frage, wer ist wer ? Wer ist Micky-wer ist Hanna
Hanna geht es klasse, sie springt und turnt wie ein Flummi durch die Gegend, freut sich jeden Tag und futtert Ihr Essen mittlerweile langsamer wie Micky. Und Micky ist schon ein langsamer Esser.
DANKE GABI
Du hast uns sehr geholfen. Hanna hat bis heute kein "Wehwehchen", was mit Sicherheit daran liegt das Du von Anfang an Ihr Immunsystem aufgebaut hast.
Liebe Grüße Ariane mit Micky und Hanna Hallo liebe Gabi,
es müssen nicht immer Auslandshunde sein, auch Deutsche Hunde können unter sollchen Krankheiten und Symptome leiden.
Frenzi ist bei seinem Frauchen nur mit gekochtem Schinken ernährt worden, Haut und Fell waren in einem sehr schlimmen zustand und Blasen und Nierenprobleme hatten wir dadurch.
Nörvi Heesters den wir mit 17 Jahren aus dem Hamburger TH geholt haben mit Nierenschaden wo wir Nierenfutter mit bekommen haben.
Und auch die restlichen Notspitze die wir immer hatten.
Hier wird zu 90% gebarft, Leckerchen selbst gemacht.
Nörvi hat damit noch 1,5 Jahre trotz Nierenschadens überlebt ohne Tabletten und Spezialfutter.
Frenzi hatte bis kurz vor seinen Tod wirklich schönes Fell, es hat etwas gedauert aber dann ist es gesprießt.
Wir haben das große glück das unsere TA das klasse findet und ihren Hund auch Barft und sich freud wenns von uns Leckerchen gibt.
Es gibt leider zu viele TA die mit Futterfirmen Kooperieren da es da Geld gibt für sie.
Es ist nicht viel Arbeit , es ist nicht teuerer als ne Dose Hundefutter, mal überlegt da steht drauf 4% sind Fleich, na wie viel ist das bei ner 800g Dose.
@Ariane, ja, Hanna sieht inzwischen wunderbar aus, und man kann sie wirklich kaum von Micky unterscheiden. Aber ich denke, du schaffst das...
@ Nicole, du hast völlig recht, dass auch unsere Notspitze aus Deutschland vergleichbare Probleme haben können. Mein Anliegen war allerdings, direkt auf die Auslandshunde hinzuweisen, weil es ja aktuell gerade dort sehr brennt. Danke für diesen Hinweis
Hallo Ariane, wie schön Hanna geworden ist! Da sieht man, was gute Pflege ausmacht. Ich glaube aber auch, dass das seelische Wohlbefinden eine ganz große Rolle spielt.
Hanna-Maus ist wunderschön geworden, ich kenne sie ja noch mit ihrem kurzen Fell. Ich freu mich, daß es ihr so gut geht, aber das ist ja kein Wunder bei der liebevollen Pflege !
Was hat Hanna sich zum Vorteil entwickelt. Ariane, sie ist nicht wieder zu erkennen. Naja, bei deiner Pflege!
Der seelische Zustand spielt eine große Rolle. @Gabi, es gibt sehr viele Hunde in Deutschland, denen es schlecht geht, Tiere von Züchtern sind auch nicht immer artgerecht aufgezogen worden. Kommen sie in Anfängerhände, ist ihr Leid vorprogrammiert. Es brennt nicht nur bei den Auslandhunden, sondern leider auch bei hier geborene Fellnasen.
@Luzia, hast du mal die Überschrift gelesen? "Notspitze aus dem Ausland" Gerne schreibe ich auch noch über die Notspitze aus Deutschland, aber diesmal ging es eben um die ausländischen Spitze und Spitzmischlinge und deren Probleme.
Ja, ich weiß, daß es hier um Nottiere aus dem Ausland geht. Mit meinem Beitrag wollte ich ausdrücken, daß es heute fast keine Rolle mehr spielt, woher der Notspitz kommt. Krankheiten kennen keine Grenzen. Und so manches Tier im Tierheim? Das könnte aus dem Ausland sein. Sorry, wenn das falsch ausgedrückt überkam.
Da dieses Thema immer wieder brisant ist, habe ich es noch mal hervorgeholt. Bitte lest es gründlich durch, wenn ihr einen Hund aus dem Ausland aufgenommen habt. Ihr könnt ihm und euch viel Leid ersparen.
Spi-No - Forum - Spitz-Nothilfe e.V. 
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24.01.2014 15:45
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