bei uns in der Nähe ist Gioia von der Wannenbrugg als Therapiehund geprüft, was die Halter mit ihr machen weiss ich nicht.
Dann sind mein Bonnie und seine Schwester Bella Soona in der Blindenführschule Allschwil angemeldet zur Ausbildung zum Sozialhund. Irgendwie habe ich in diese professionelle Institution mehr Vertrauen, als in die beiden Vereine in der CH, die auch noch Hunde zu Therapiehunden ausbilden.
Bis er dort aufgenommen wird besucht der Sodbachspitz 1x pro Woche für 10 Minuten eine ausgewählte betagte Rollstuhlgängerin bei uns im Pflegezentrum.
ich habe mich jetzt etwas in deinen Link eingelesen. Es tönt alles sehr gut und schön, nur schade, dass denen ihre HP total Wurscht ist. Wie fleisst auch im Forum auf Anfragen geantwortet wird ist direkt bedenklich.
Hier mal noch die Links zu den diversen Anbieter in der CH:
Zu ergänzen ist noch, dass in der CH für die Therapie- oder Sozial-Besuche der Hunde kein Geld genommen werden darf. Es soll eine ehrenamtliche Tätigkeit bleiben - und zwar vor allem zum Schutze des Hundes, damit dessen Bedürfnissen zur Erholung genügend Rechnung getragen wird. Wenn ich lese (beim at-Link), dass Hund mehrmals pro Woche zum Einsatz kommen, dann ist das für diese Hunde ein zuviel an Emotionen die sie verarbeiten müssen.
Die Hunde, die ich kenne, sind nach einer Zeit von 1-2 Stunden in einer Gruppe von alten Menschen derart geschlaucht, dass sie mehr als einen Tag Ruhe benötigen um sich seelisch zu regenerieren. Auch haben sie das Recht, zwischendurch auch einfach Hund sein zu dürfen.
die Vorstellungen zu Therapiehunden in Deutschland divergieren erheblich. Ich habe eine entsprechende Fortbildung gemacht und dabei festgestellt, dass manche ihre Hunde dabei regelrecht "verheizen", andere wieder gehen sehr vernünftig damit um. Es kommt immer darauf an, wie, was, wie oft, wie lange usw. Es gibt viele Einsatzgebiete. Ich persönlich denke da so wie Elfi: Der Hund muss auch ausreichend Zeit haben, einfach Hund zu sein.
Auch bei uns gibt es übrigens ehrenamtliche Besuchsdienste mit Hunden in Altenheimen. Insbesondere dementen Menschen tut der Umgang mit Hunden meist sehr gut. Das gilt umso mehr, je größer die Fahigkeit zur verbalen Sprache verlorengeht. Hunde reagieren ja nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern viel mehr auf Körpersprache und diese Kommunikationsebene tritt eben auch bei Dementen mit fortschreitender Erkrankung in den Vordergrund. Dazu kommen die Körperwärme und die Stimulation durch das Fell, z.t. werden angenehme Erinnerungen wachgerufen. Das geht aber nur mit sehr freundlichen, geduldigen und ruhigen Hunden. Darüber hinaus gibt es spezielle Lagerungstechniken für behinderte Menschen, die dem Hund extrem viel abverlangen. M.E. meist zu viel. Speziell bei Spitzen ist es so, dass gerade alte Menschen die Spitzkes von früher her gut kennen und man auf diese Weise viele Erinnerungen wachrufen kann, sofern sie noch nicht durcheinander sind. Da lässt man die Leute halt erzählen - der Spitz dient in erster Linie als Auslöser. Das wäre dann die sog. Reminiszenz-Therapie.
Nicht für alles braucht der Hund eine spezielle Ausbildung, es kommt darauf an, was man machen will.
@ Elfi Den Einsatz eines Hundes in einer Gruppe halte ich auch nicht für sinnvoll - Einzelbesuche bringen den alten Menschen erheblich mehr und ich denke auch, dass einmal pro Woche reichen muss. Wegen des Hundes.
meine Freundin in Holland macht schon seit geraumer Zeit Besuchsdienst mit ihren Finnenspitzen im Seniorenheim, nur die sind vom WEsen her teilweise nur bedingt mit heimischen Spitzen zu vergleichen. Ich hatte kürzlich gehört das man in Deutschland einen Test absolvieren muss,ob sich der Hund eignet. Den fand ich teilweise recht schwer.
Z.B. hat jemand berichtet, das wohl verschiedene Mensch-Hund Situationen geprüft werden wie direktes in die Augen starren, über den Kopf streichen, über den Hund beugen, über die Schulterblätter fassen, ins Maul gucken, auf den Rücken/die Seite legen und festhalten, eine Pfote hochheben und festhalten, doll knuddeln, Hund bürsten und am Halsband festhalten. Reaktionen auf Gehilfe und Rollstuhl, oder jemand beschimpft HF. Auch Bedrängen des Hundes und laute Geräusch etc. würden ebenfalls dazugehören.
ja, das gehört alles zur Ausbildung des Hundes. Das wäre ja sonst eine echte Katastrophe wenn sich der Hund bei irgend etwas derartigem abwehrend zeigen würde.
Ich gehe ja schon seit mehreren Jahren jede Woche mit Galli, Jule und Jannik hier ins Seniorenheim. Wir haben unsere Hunde in der Hundeschule darauf vorbereitet (im Spitz-Liebhaberforum hatte ich ja schon mal davon berichtet). Sie haben Umgang mit allen Behinderungen gelernt, können selbst im Rollstuhl zu den alten Menschen an die Betten gefahren werden......... Eine Prüfung hat meine Meute nicht - es ist aber eine tolle Sache. Die alten Menschen lieben den Spitz ganz besonders. Er hat viel Fell, sie kennen ihn meist noch von früher - und er hat eine unendliche Geduld!
Auf meiner HP habe ich einen Bericht aus der Zeitung und eine Reihe Fotos.
da hat Elfi recht. Gerade auch bei dementen Menschen muss man mit all solchen Dingen rechnen.
Daher ist ein Einsatz mit einem Deutschen Spitz, der noch als richtiger Arbeitshund gezogen ist, auch beschränkt. Die lassen sich ja nicht gern von wildfremden Menschen anfassen, sondern brauchen ihre Zeit zum "Warmwerden".
Aber Mischlinge oder andere Hunde, die nicht diesen ausgeprägten Wachtrieb in Verbindung mit einer entsprechenden Reserviertheit gegenüber jedem Fremden haben, können gut geeignet sein. Vorerfahrungen der Hunde spielen sicher auch eine Rolle. Griepto, der ja viel geschlagen wurde, reagiert z.B. sehr empfindlich auf Gehstöcke (auch bei Nordic-walkern).
Wir machen keinen Besuchsdienst, aber weil bei uns um die Ecke ein Seniorenheim ist, treffen wir die noch mobilen Herrschaften häufig gleich vor unserer Haustüre. Die älteren Damen und Herren, die wir oft treffen, kennen meine Hunde inzwischen und da sind sie nett, bei den anderen beschränkt sich der Kontakt erst mal aufs Erzählen von Hundegeschichten aus der Kindheit. Das sprudelt richtig!
Aber bei intensiven Kontakten ist so ein Wesenstest ein unbedingtes Muss. Ebenso wie absolute Gesundheit des Hundes. Nicht auszudenken, wenn ein Hund da zuschnappen würde oder eine Krankheit übertragen würde. Die Besuchsdienste, die ich kenne, machen auch regelmäßige Gesundheits-Checks zur Auflage.
ich hab gehofft, dass du hier auch noch was schreibst.
Ich denke, dass sich ein Spitz genau so gut eignet wie zB. ein Golden oder Labi. Wichtig sind seine Erfahrungen in der Aufzucht- und Welpenzeit, ob er Vertrauen zu den Menschen hat und sie liebt oder ob er reserviert ist. Ein reservierter Spitz eignet sich kaum für diese Aufgabe, denn das "da oben erwähnte" alles zu erlernen nutzt nichts, wenn er eine gewisse Reserviertheit mitbringt. Ich glaube, das hat mit der Wachsamkeit wenig zu tun, ob ein Spitz freundlich gegen Fremde ist oder nicht. Man kann als Spitz gut melden, wenn sich jemand dem Anwesen nähert und sich trotzdem über den Besuch freuen. Es ist eher das Misstrauen, das in vielen Spitzen steckt, bei dem man von diesen Besucherdiensten absehen sollte.
Nach den Erfahrungen die ich mit Calif machte war mir das Aussuchen eines Züchters enorm wichtig, der von Geburt weg auf die richtige Sozialisation seiner Spitzwelpen besorgt ist. Mit Ulla als Massstab habe ich mich bei der Züchterin von Bonnie umgeschaut, und auch wenn vieles dort anders ist, die Welpen wurden ebenfalls hervorragend aufgebaut.
Heutzutage, mit all den Gesetzen gegen Hundehalter, ist eigentlich jeder Züchter in der Pflicht, seine Hunde hervorragendst zu sozialisieren.
Meine Meute, die sich auch nicht gern von jedem anfassen lässt, kann sehr genau unterscheiden, ob das nun "Arbeit", nämlich der Besuchsdienst im Altenheim, ist - oder ob jemand sonst ihn anfassen möchte.
Genau so, wie sie es gelernt haben, sich im Ring von jedem Richter anfassen zu lassen.
Selbst die junge Jule hat von Anfang an begriffen, was man von ihr möchte - und macht das mit traumhafter Sicherheit. Jannik ist ja eh völlig ausgeglichen.
Sicher ist es viel einfacher, wenn man bei solch einer Arbeit einen Hund hat, der noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Mit meinen früheren Tierheimhunden hätte ich es wahrscheinlich auch nicht gemacht. Aber wir arbeiten eben auch vorher in der Hundeschule sehr gewissenhaft. Und Hunde, egal welcher Rasse, die sich als nicht geeignet zeigen, gehen erst gar nicht mit ins Altenheim.
deshalb schrieb ich ja, dass es eine Frage dessen ist, wozu der Hund gezogen wurde und auch, was die Aufgabe des Hundes ist.
Meine Second-Hand-Hunde haben definitiv schlechte Vorerfahrungen (Prügel und Quälereien) und die lassen sich häufig nur zum Teil kompensieren. Das wisst ihr ebenso gut wie ich. Die von mir selbst sozialisierten Hunde verhalten sich natürlich auch außerhalb des Grundstücks insgesamt nicht ganz so reserviert. Aber ihre Arbeit ist eben das Wachen, also genau das, wofür jahrtausendelang Spitze gezüchtet wurden. Alles Andere ist Fun und nicht Arbeit. Deshalb unterschätze ich sie ja nicht. Darüberhinaus muss man natürlich auch sagen, dass Wölfe erheblich ruhiger und geduldiger sind als Großspitze. (Ich will damit nicht sagen, dass die Wölfe Schlaftabletten wären, sie sind auch sehr temperamentvoll, aber bei weitem nicht so quirlig wie ihre weißen oder schwarzen Verwandten.) Dieses Mehr an Ruhe ist bei Therapiehunden oder Hunden für Besuchsdienste ausschlaggebend. Außerdem habe ich bei einem Wachhund auch nichts davon, wenn er nur meldet und ich bin nicht zuhause. Er muss schon dafür sorgen, dass jemand, der hier uneingeladen hereinmarschiert, auch hier bleibt, bis ich da bin und etwas anderes bestimme. Sonst tät´s auch ein Bewegungsmelder. Über Besuch, den ich hereinbitte, freuen sich sich trotzdem.
Das ist keine schlechtere, sondern eine andere Sozialisation.
Deshalb meinte ich, dass es auf viele verschiedene Dinge ankommt.
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25.09.2007 15:13
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Silvia • Zugriffe: 1373
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