Oder: Akrobat Schön Also morgen ist schon heute und es gibt nicht viel Neues. Frauchen und ich verstehen uns, was diese Klo-Geschichten angeht, indessen sozusagen hundertprozentig. Ich weiß jetzt: Für Verzierungen auf Böden und Teppichen fehlt ihr der Kunstsinn. Was aber tun, wenn´s kniffelig wird? Heute mit Einfallskraft und Geistesgegenwart auf d i e Wahnsinnslösung gekommen. Einfach war es nicht, das kann ich Euch sagen. Frauchen kommt nach Hause und merkt noch nichtmal was. Waren so schnell auf dem Weg in die Berge, dass sie keine Zeit hatte, die Küche zu sichten. Schade, auch keine Sekunde für Leckerli erübrigt... . Neuer Weg ohne Duftstelle, aber sonst schön. Gut war noch: trotz Regen keine Unterbodenwäsche erforderlich. Manche mögen´s nass - ich nicht! Zurück zu Hause Lob über Lob und noch mehr Leckerli. Die Bodenkontrolle ergibt: Alles ist malheurfrei, gute Dorle, feiner, feiner Hund!!! Dorle ist jetzt vor allem ein hungriger Hund!!! Von der Sorte gibt´s noch zwei und wir tönen im Chor, wenn auch diskret: "Beeilung! " Frauchen macht Essen. Frauchen wäscht Näpfe ab. Frauchen telefoniert. Da endlich, sie merkt was. "Mensch", sagt sie, "die ganze Zeit überlege ich, warum meine Veranda so kahl aussieht. Dabei ist das hier drin. Ich glaub, da war ein kleiner Hund in meinem Asparagus, der ist ganz heruntergetreten." Frauchen sichtet die Fensterbank und hebt ein paar kleinere Blumentöpfe wieder auf - na ja, alles hat man beim ersten Versuch nicht gleich im Griff. "Oh, ein Pfotenabdruck ist auch an der Scheibe", sie lacht. "Halt, Moment," sie legt das Telefon beiseite und schleppt den großen Blumentopf auf die Veranda. Sie holt Schere, Taschentücher und Telefon. "Na ja", berichtet sie dem ungesehenen Zuhörer, "sie hat immerhin das Grasähnlichste genommen, was sie finden konnte, ganz schön schlau, nicht? - Und akrobatisch, sie hat´s geschafft, alles oben auf die Blätter zu praktizieren. Wie sie das wohl hingekriegt hat?" - Tja, Frauchen, ich geb´mir wirklich jede Mühe, alles so zu machen, wie du es haben möchtest! Ich hör sie noch nachdenklich was über Futterzeiten murmeln. Wieso Futter, ich bin doch gerade satt? Und außerdem, ich schlaf´schon halb.
soll bei uns Napfmeister werden, sagt Frauchen in diesem Sonderton. Oha! "Schlechte Rede, schlechter Sinn", denk ich gerade, da krieg ich schon ein dickes Wurstpaket, war aber was drin, was nicht so gut schmeckte, wahrscheinlich dieser Schmalhans. Ob das jetzt so weitergeht? Und wenn ja, wie find ich das? Die Wurst war gut, der Kern war´s nicht .... na gut, okay, die Wurst war´s wert. "Dorle", sagt Frauchen,"wenn eineinhalb Wochen dies bewirken, wie sollst du da in eineinhalb Monaten aussehen? Hab ich dann einen Langhaarmops mit spitzer Nase?" Wenn Ihr mich fragt, liegt hier jetzt was Komisches in der Luft, ungute Neuerungen? Und alles bloß wegen Autofahren, denn angefangen hat das mit dem Gurtanlegen, als das Geschirr kaum noch zuging, so viel ist mal klar. Wir waren nämlich weiter weg bei einem weißen Mann. Angeblich huste ich zu viel und zu schrecklich. Der Mann hat ein bisschen an mir rumgehorcht, Frauchen hat ihm Papier gegeben und dafür ein paar kleinere Teile zurückbekommen. Das war alles. Ich geh lieber Vögel scheuchen. Oder so. Husten, pff. Bin ich nicht heute schnell wie der Blitz gerannt, so flink, dass keiner mich mehr gesehen hat? - Jetzt nehm ich erstmal die Wurst, grundsätzlich, mit oder ohne Kern.
Heute war der Tag der Kleinen. Habe vier neue Kinder kennen gelernt, nicht schlecht, was? Ich lieb´es ja, wenn man mich liebt, und die lieben mich a l l e! Macht richtig gute Laune und das hatten wir heute auch nötig, denn gar schröcklich ließ es sich heute an. Zuerst lief alles noch normal. Ich hielt Stellung auf dem Sofa, guter Platz mit Überblick über Rein und Raus. Frauchen verschwand oben im Homunkulus-Zimmer, der Schwarze bezog Posten vor der Tür. Und plötzlich ging alles rasend schnell. Der Große prescht ein paar Stufen hoch, ein Wahnsinnsrums, Frauchen stürzt die Treppe runter und findet den Großen, der sich gerade hochgerappelt hat. Da sitzt er nun, die Augen riesengroß und blank vor Entsetzen. Frauchen bietet Trost und Leckerli. Der Schwarze und ich sausen in die Küche, aber wie geht denn der Große? - Wie der Glöckner von Notre Dame, und Leckerli will er auch nicht. Er humpelt ins andere Zimmer zurück. Frauchen greift zum Telefon, sie geht nicht zur Arbeit, sie geht zum Arzt, sie wirft den Hörer hin. Der Große kippt um. Oh weia, er bewegt sich gar nicht wie ein Hund, er streckt die Vorderpfoten steif in die Luft und zittert. Und erst die Augen, der Schwarze und ich, wir stehen starr. Da endlich, er liegt wie ein richtiger Hund. Frauchen rast aus der Wohnung raus, hämmert an die Tür von dem mit der Fauchkatze, düst zurück zum Großen. Immerhin, er liegt ruhig, er guckt fast wie sonst. Und eine Minute später ist alles beinah wieder gut. Der Fauchkatzenmann kommt und wir freuen uns alle d r e i ! Sogar der Große springt auf, er humpelt noch, aber nicht so wie vorher. Mann, waren wir froh - alle! Unser Johannes bewacht den Großen, Frauchen telefoniert mit dem Arzt. Der Große nimmt ein Leckerli und rollt sich im Sessel zusammen. - Na, dann waren wir doch bald allein, der Schwarze und ich. Frauchen ist mit dem Großen weg, er hinkt, aber nicht so schlimm. Warten für kleine Hunde. Schließlich kommen die beiden zurück. Der Große läuft wieder richtig! Und eine Gehirrnerschütterung hat er auch nicht. Es klingelt, da steht ein kleines Kind. "Oh, süüüß, er ist ja ganz weich, er ist ja ganz weiß!", das sagt es alles gleichzeitig. Wieso "er"??? - Egal, ich hör´s gern. Und schon sind wir unterwegs in die Wiesen, das Kind hab ich an der Leine und es ruft in einem fort Lob über mich aus: "Er zieht ja gar nicht! - Halt! - Er hat wirklich angehalten! Oh, ist der süß! Darf er von der Leine?" Oh ja, oh ja, das darf "er", finde ich! Und tatsächlich, jetzt aber fliiitz, los, komm Schwarzer, waff, spiel mit mir! Du willst nicht? Na warte, ich könnte ja kneifen. Waff!!!! Ich tu mal so, als ob: "Wuff, grrrmpf", Zähne zeig - aha, das klappt, und wuuusch, über ihm, neben ihm flieg ich dahin. Lange hält er nicht durch, auch gut, es gibt ja noch Mauslöcher. Schließlich gehen wir zurück durch die "Stadt". Ein großes Hallo, wir treffen drei Kinder. "Dein neuer Hund? Oh, ein Chihuahua, ist der süüüüß!" Wieso "er"??? "Ich hab´doch k e i n e n Chihuahua", sagt Frauchen empört. Es hört aber keiner zu. "Ein Chihuahua!!!! Ich will auch so einen! Ganz weiß, ganz weich! Ist der süüüüß!!!!", tönt es von allen Seiten. Ich werd´geliebelt und gelobt. Ein kleines Mädchen sitzt vor mir auf dem Pflaster. Meinen Kopf hält es ganz vorsichtig zwischen beiden Händen und beißt die Zähne zusammen vor lauter Zärtlichkeit. Ich freu mich, ich mag das. Ich mag das seeehr. Vielleicht nicht immerzu, aber jetzt!
bin unter die Jagdspitze gegangen! Nun hab ich das tagelang beobachtet, worauf die Großen total abfahren. Das kleinste Bisschen Tiergeruch, mag´s schwach sein oder alt, und sie sausen so unvorhersagbar herum wie diese crazy ants, die kleinen, verrückten Ameisen. Erst hab ich ja gedacht: "Was finden die bloß daran?" Null Peilung gehabt bis vorgestern. Da plötzlich: ein Geruch, nicht alt, nicht schwach - brandheiß! Alle werden aufgeregt, Frauchen auch. Sie verkürzt die Leine vom Großen, der sich sträubt. Den Schwarzen hat sie fest im Blick. Ha, nur eine, nach der guckt sie nicht, das bin ich. Sie ruft den Schwarzen, da geht´s schon los: Es bricht im Gehölz, der Schwarze und ich schwenken herum. Wir sehen sie!!! Jetzt gibt´s kein Halten mehr, wir preschen los, nur eins im Kopf: hinterher. Mist, der Schwarze gibt auf, egal, hinterher, hinterher. Ich laufe, ich fliege, ich sehe nur eins: diese wunder-, wunderbaren Reh-Hinterteile. Ganz in der Ferne höre ich Frauchen, sie kreischt, sie pfeift. Später, Frauchen, ich hab keine Zeit. Also irgendwann haben die mich doch abgehängt. Gut, dass ich Frauchen immer noch hör´. Ich bin nicht allein! Ich sause zurück, zufrieden mit mir. Oha, grimmig sieht mein Frauchen aus, grimmig ist der Unterton ihrer Stimme, die da sagt:"Fein, Dorle, guter Hund." Ich kenn das schon, das bedeutet Haue ... da geh ich zwar hin, aber der Hand weich ich aus. Und ran und Sprung und ran und Sprung. Sie sitzt. Sie wartet. Schließlich mach ich mich klein und schleich zur Hand. Nanu keine Haue, kein Schütteln, kein nichts?? - Doch, ich muss an die Leine. Egal, meine Laune kann d a s nicht verderben, das hätten nichtmal Schläge gekonnt. Ich lache, ich strahle den ganzen Weg - ein Staatsvergnügen!!! Ist das nicht allemal ein nachdenkliches, brummiges Frauchen wert?
Grüne Grüße vom bogenrein jagenden Waidmanns-Spitz Dorle
Ich liebe es, wenn noch jemand einen Jagdspitz besitzt. Spitze jagen ja angeblich nicht. :smt003 Kiwah jagt überwiegend Mäuse, die aber dann richtig. Frieda ist einer der angeblich nicht vorhandenen Labbys mit Jagdtrieb. Berti jagt, ein Spitzmix. Na sowas. :smt006 Eva
wir arbeiten hier schwer an der Erziehung. Beispielweise musste ich heute dem Großen beibringen, was passiert, wenn er einer kleinen, unschuldigen weißen Dame aufdringlich kommt. Auf den bin ich so losgefahren, dass er schon die ganze Treppe vor mir herunterfloh, bevor er noch wusste, was los war. Wenn schon, dann gleich ganz radikal - sowas merken sich die Herren. Den Schwarzen hab ich ja direkt nach meiner Ankunft hier einnorden müssen, und siehe da, es funktioniert. Der hat sich noch nie wieder irgendwas gewagt. Und jetzt? Jetzt dösen wir beide Kopf an Kopf in völligem Frieden.
Dann wieder Frauchen, sie will mir "sitz" beibringen. Zuerst hatte ich keine Ahnung, was anlag. Dann fiel mir auf: Ich kann das doch längst, nur Frauchen weiß nicht, wie es geht. So fing es an. Sie: "Sitz", rechter Finger oben, Leckerli in der anderen Hand. Sie drückt auf mein Hinterteil, ich sträube. Sie drückt, na gut, ich geb mal nach, hinten runter, Vorderpfötchen in die Luft. Frauchen sucht ratlos nach ihrer dritten Hand. So geht das ein paarmal, da -zack- ein Geistesblitz. Jetzt weiß ich, was sie will! Ihr kennt das schon, diese Nummer, wo ein Hund sich wie ein Karnickel aufbaut. Klar kann ich das. Schon längst! Nächster Übungsgang, sie:"Sitz", ich senke mein Hinterteil: "Fein, oh, fein!", ich hebe die Pfötchen und bau mich bildschön vor ihr auf. Wieder dieser unzufriedene Blick - was soll denn das? Ist mir doch klasse gelungen! Ich also gecheckt, was die anderen machen. Die lassen die Pfoten u n t e n ! Oh nee, die haben total keinen Plan, wird ein hartes Stück Arbeit. Zuerst kommt Frauchen an die Reihe und eins ist mal klar, sie braucht noch viel Übung.
Das hab ich noch glatt vergessen: In der Sache mit Frauchens Essmanieren bin ich noch keinen Millimeter weitergekommen, verflixt. Ich brauche coaching!!! Sonst geb´ich bald auf.
Eine resignierende Dorle, die seeehr gern Kuchen möchte
No, Sir and Madam, ich nicht. Bin mehr was fürs Feine. Das Grobe, Bollerige liegt mir nicht so. Darum haben wir hier ein merkwürdiges Ringelreihen. Ich will sooo gerne spielen. Versuche ich´s auf meine mädchenhafte Art mit dem Schwarzen- lock ihn und kommt er, eiliger Rückzug - murrt er herum und macht nicht mehr mit. Da sitz´ich dann mit meinem Frust! Anders rum wieder, mit dem Großen will ich nicht spielen und den werd´ich kaum wieder los... .Unterwegs das Gleiche: Wer will mit mir toben? Nee, nicht lustige, zarte, kleine Hundeprinzen. Murphy´s law, mir laufen nur grobknochige, spielwütige Riesen über den Weg, überdimensionale Schäferhunde, zum Beispiel. Nein, danke. Wo sind sie nur, all diese süßen Kleinen? - Gut, dass ich im Moment auch noch andres zu tun hab´, schließlich stehe ich hier vor schwersten pädagogischen Herausforderungen. Ist ja immer gut, wenn man dem Frauchen einen Schritt voraus ist, habe also scharf nachgedacht. Erstmal handlungsorientierter Ansatz: Gebe Frauchen was zu tun. Dann Lernen durch Wiederholen, Lob und Belohnung, klassischer Ansatz: der pawlowsche Mensch. Kennt jeder. Fehlt bloß noch eine winzige Kleinigkeit, die Lösung praktischer Alltagsprobleme, z.B. was tun, wenn´s nicht funktioniert, so wie´s im Buch steht. Tja, da helfen keine Theorien, nur Pfiffig- und Findigkeit. Mein Problem: Hab´keine Leckerli für Frauchen. Meine Lösung: Belohnung durch Erzeugen von Freude. Wie? - Ich mach´ "sitz", wie sie sich das vorstellt, krieg selbst Leckerli. Ich zieh die Karnickel-Nummer ab (echtes "sitz" und krieg trotzdem Leckerli, w e i l s i e sich freut. Genial einfach, oder? Bald hat sie´s gelernt. In anderen Fällen hilft Belohnung auch wieder nicht . Sie hatte ja diese blöde Angewohnheit, nicht rechtzeitig mit mir rauszugehen. Einfaches Verleiden hat sie kuriert. Brauchte nur geeignetes Objekt zu finden und herumliegenden Schlafsack als Hunde-Urinal umzufunktionieren. Hatte einschlagende Wirkung, stark zu empfehlen. - Ihr seht: Ein bisschen Erfindungsgeist und der Mensch ist leicht zu handeln. Bis auf die vertrackte Sache mit den Essmanieren. Wenn das nicht bald besser wird, nehm´ich mir noch ein Beispiel an Berties Schweinebratenbrot!!! Salvete canes Dorle
So langsam blick´ich durch. Mein Rudel hat Intimfeinde und sie wohnen alle gleich nebenan. Einer arbeitet nur hier, die anderen beiden arbeiten u n d wohnen nebenan. Vor dem Rottweiler von der Post haben alle Respekt. Da tun wir mal so, als wär´n wir nicht da. Den Weißen hören wir meistens nur. Er bellt nicht, er brüllt wie ein Löwe. Wir wissen, dann muss er gerade wieder seine Katzen bestrafen, weil sie nicht mit ihm spielen wollen. (Gute Idee - oder doch nicht?) Ich hab das jetzt raus: Beethoven heißt unser wahrer Feind. Der kleinste Ton reicht. Ein schriller Dackelkläff vom Schwarzen: Attacke! Raus aus der Küche, full speed aus dem Stand, rüber und mitsamt Sofa zum Fenster geschleudert, und dann aber: Der Schwarze grell, mit sich überschlagender Stimme, der Große grummelt, Frauchen brüllt, ich stehe da und guck. Leider hat sie "Neiiiin!!", gebrüllt. Nun stehen wir alle und gucken nur noch, aber sehr, sehr gefährlich und wütend. Oh ja, Beethoven, wir wissen, wann du nachts nach Hause kommst! Hat die Uhr erst geschlagen, sind die Ohren gespitzt. Das kleinste Klingeln an deinem Halsband: Attacke! usw. Eine aber bellte nie mit. "Unspitzig", sagte Frauchen und protzte: "Ich hab einen Spitz, der niemals bellt - seht ihr?" - So, Frauchen? Hast du eine Ahnung! Schließlich bin ich neu hier. Da heißt es erstmal:Spitz, pass auf und mach´einen Plan. Und wer hat hier die besten Ohren?! Das kleinste Klingeln und "Jiff", i c h ruf zu den Fahnen. Weiß gar nicht, wer verdatterter war, Frauchen oder die Großen. Haben vor Schreck nichtmal mitgemacht. Wir werden das üben.
So langsam komm ich zu der Überzeugung, dass bei uns zwar nicht die Stiftung Warentest stattfindet, sondern was Globaleres: Teste, was geht. Schon das erste Treffen mit meinem neuen Haushalt begann mit dem mit Magenschmerzen erwarteten TT-Test (Toleranz-T.), nämlich: Welchen Spitz wird der Große akzeptieren? - Lachhaft, er mochte uns alle! Dann kam der WhAvoM (= Wer hat Angst vorm Mittelspitz). Kandidat war erwachsener Mensch mit allgemeiner Hundeangst, ein Blick aus treuen Hundeaugen: Und die bange Frage: "Was hat er jetzt vor?", steht im Raum. Den Test hab ich leicht bestanden. Bin dem Kandidaten schlicht und ergreifend blicklos auf den Schoß gestiegen und Favorit für Angstabbau beim Menschen geworden. Bald schon folgte Test Nr. 3, namens ´Hab ich einen Spitz, der Kinder hasst?´(HieSdeKih) Als Proband fungierte ein 10-Jähriger mit Rottweiler-Erfahrung, der sich zwar sofort einverstanden erklärte, wenn er auch skeptisch fragte: "Und was machen wir, wenn er (???) mich beißt?" Habe Frauchens Antwort mit Spannung erwartet und kriegte Folgendes zu Ohren: "Dann schreien wir laut und lange." Da wendet sich der Hund mit Grausen, das Kind aber war es zufrieden und betrat die Höhle des Löwen. Na, manchmal seh ich auch aus wie ein Löwe mit meiner schönen weißen Mähne, aber zurück zum Thema: Also hier war Wohlverhalten Ehrensache! Ergebnis: "Oh, ist der (?!) lieb!" - Ja, so bin ich! - Nach diesen Vorgeplänkeln hielt Frauchen die Zeit für gekommen, zu der wir den Test aller Tests wagen konnten, den weithin gefürchteten SveTs (Spitzverächter trifft Spitz). Hierzu wurde der große B. geladen, seines Zeichens in die Wolle gefärbter Spitzverleumder, der kein gutes Haar an uns ließ. "Schlimmer noch als schon der Dackel ist der Spitz", so warnte er Frauchen. "Ein schriller Kläffer voll Hinterlist, der noch dazu beißt." Denkste B., so sind wir nicht! Vor solchen Leuten mach ich mich doch so nett, wie ich kann. Ich mich also liebreich an seine Beine gekuschelt und Stellung gehalten. "Und", hör ich Frauchen triumphierend fragen, "hat sie dich nun schein-freundlich in die Wohnung gelassen, um dich hinterlistig in die Wade zu kneifen? Hat sie gekläfft? Na???" - Was müssen wir beide mit Staunen hören? "Wenn ich eins nicht leiden kann", grummelt der große B., "dann ist es ein Hund, der sich an mein Bein drückt!" Gut, okay, großer B., hab´ich kein Problem mit. - Wo so manches liebe Mal, verstohlen und heimlich, die süßen, kleinen Kuchenbrösel landen, da sitze ich nun: auf der Küchenbank, n e b e n dem großen B. Er ist es zufrieden und Frauchen ... hat nichts geseh´n. - Bis zum nächsten Test Erfolgsspitz Dorle
hallo dorle, du hast ja ein richtig tolles rudel erwischt! das hast du dir aber auch hart erkämpft, wenn ich von all den tests so höre! ich hätte die niemals bestanden. ich hab meine leute und die molly nur angeknurrt und mich überhaupt nicht anfassen lassen. allerdings war ich ja auch noch sehr klein- zarte 16 wochen jung. komischerweise haben die sich nicht davon abhalten lassen, mich mitzunehmen- zum glück, sage ich heute... erst als wir im neuen zuhause waren, fiel mir dann doch noch ein kniff ein: mein herrchen wollte nämlich gar keinen zweiten hund, das hab ich wohl gemerkt. also hab ich meine angst überwunden und mich ganz schnell auf seinem schoß zusammen gerollt- du hättest mal seinen blick sehen sollen- ziemlich breit hat er gegrinst und hörte gar nicht mehr auf. war übrigens auch wirklich bequem dort, ist bis heute einer meiner lieblingsplätze! jedenfalls war der dann schon mal um das pfötchen gewickelt! frauchen war dann von dem anblick schon so gerührt, die hatte ich gleich mit erobert. nur molly- die alte dorfspitzin- war zickig und hat das volle 10 tage durchgehalten, kam mir vor wie eine ewigkeit. ich bin ihr dann einfach immer gefolgt und hab ihr alles nachgemacht, und irgendwann hat sie die segel gestreckt- hat wohl gemerkt, dass sie mich nicht mehr los wird. sei froh, dass du mit zwei jungs zusammen lebst, da bist wenigstens du die chefin. ich glaube, du machst alles richtig in deinem neuen rudel. hört sich jedenfalls so an, als hättest du die wichtigsten tests schon bestanden! gruß von amelie nebst frauchen gisela
Bei und kommt jetzt Bewegung rein. Dem Großen hab ich ja neulich meine Hexenzähnchen gezeigt, aber dauerhaft abgeschreckt hat es ihn nicht. Gut so, wir beide spielen nun Hasch-mich. Arbeite derzeit allabendlich mit Mühe daran, Frauchen endlich ins Bett zu bewegen, denn dann geht der Hauptspaß los. Erstmal springen der Große und ich abwechselnd mit beiden Vorderpfoten aufeinander zu. Ich treib ihn vom Bett, er kommt wieder ran. Ich lauere da oben: Rauf kommst du jetzt nicht, Kerl, beweg dich und Fangsprung! Natürlich nicht runter, so dumm bin ich nicht. Da naht er schon wieder, ich werd´ihn erschrecken. Ich packe die Decke und beiß sie gefährlich, er flieht bis zur Treppe, die Rute geklemmt. Und auf meinem Hügel, da stehe ich mächtig, die Mähne geschwellt und die Decke ist dran. Ich schüttle, ich knurre, der Große schleicht ran. Ich lauere, ich stampf auf die Federn mit Schwung, da flieht er, der Große mit eiligem Sprung. ... So´n Mist, das Licht ist aus. Mensch, Frauchen, das hätte schön so weitergehen können, stundenlang. Eben noch hast du gelacht und freudig gerufen: "Oha, Großer, da lernst du auf die alten Tage endlich das Spielen!" Und jetzt dies. Och, so schlimm ist es nicht, denn morgen ist wieder ein Tag. Ich kenn jetzt die Zeichen - Spitz passt eben auf: d i e s e Jacke ... ahaa? J e n e Schuhe ... ohooo! Schlüssel in die Tasche ... juhuuu!!! Hundespaziergang. Augenblicklich senkt sich diese starke, rosa Wolke über mich und ich kann gar nicht anders, als mich vor Freude im Kreis zu drehen. Kurzstopp. Sprung mit beiden Vorderpfötchen zugleich auf Frauchens Knie und weiter um die eigene Achse. Hört das der Große, ist er sogleich da und schon fängt´s wieder an. Er haut mir die Vierkantpratze auf den Rücken, ich kneif ihn in den Bauch und er rennt davon. - Und wenn wir nicht die Leinen gehört hätten, dann würden wir noch jetzt spielen. Oder?
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27.10.2010 20:59
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und krieg trotzdem Leckerli, w e i l s i e sich freut. Genial einfach, oder? Bald hat sie´s gelernt. In anderen Fällen hilft Belohnung auch wieder nicht . Sie hatte ja diese blöde Angewohnheit, nicht rechtzeitig mit mir rauszugehen. Einfaches Verleiden hat sie kuriert. Brauchte nur geeignetes Objekt zu finden und herumliegenden Schlafsack als Hunde-Urinal umzufunktionieren. Hatte einschlagende Wirkung, stark zu empfehlen. - Ihr seht: Ein bisschen Erfindungsgeist und der Mensch ist leicht zu handeln. Bis auf die vertrackte Sache mit den Essmanieren. Wenn das nicht bald besser wird, nehm´ich mir noch ein Beispiel an Berties Schweinebratenbrot!!!
