Hallo, in Wirklichkeit heiß ich ja Dorle, aber mein Frauchen sagt manchmal "kleine Circe" zu mir. Keine Ahnung, was die meint. Ich guck mir jedenfalls mal genau an, wie das hier bei denen läuft. Bin ja einiges gewohnt, vor kurzem noch saß ich in einem Riesenlager voller Hunde, dann haben sie mich genommen und noch ein paar von uns. Wir wurden alle in so ein Brummding verfrachtet und da waren wir dann den ganzen Tag lang. Abends durften wir endlich aussteigen und alles roch ganz anders. Zwei von meinen Mädels blieben wenigstens bei mir und da waren auch ganz viele andere nette Hunde: kleine, große, alte, junge und sogar ein paar freche Babys. Die Frau war auch total lieb, außer natürlich dass sie mich mit Wasser überschüttet und noch mindestens zwei verschiedene Stinksachen auf mir verteilt hat. Den anderen beiden erging´s nicht besser. Hinterher haben wir zwar alle mies gerochen, fast wie Menschen eben, aber sonst fühlten wir uns irgendwie besser. Als ich dort gerade alles richtig gut fand und mir dachte, dass es eigentlich so bleiben könnte, kamen zwei neue Menschen mit einem großen Hund und vielen Leckerli. Tja und dann saß ich wieder einen ganzen Tag lang in so einem Brummding. Diesmal durfte ich auf dem Schoß von dem einen Menschen bleiben und konnte aus dem Fenster gucken. Das war interessant und ich hab mich gefreut. Es war auch lustig, die ganze Zeit flitzten Häuser, Bäume und andere Brummdinger vorbei, ich bin jetzt an einem Ort, wo die Bäume rennen, jedenfalls manchmal. Der große Mensch roch ein bisschen wie ein Hund, ganz tröstlich. Und er hat freundlich mit mir geredet, mich lieb angeguckt und gestreichelt. Der andere Mensch wollte plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben, hat lieber die ganze Zeit so ein rundes Teil festgehalten und mich kaum angeguckt, immer nur geradeaus. Also hab ich mir mal ordentlich Mühe gegeben, ihn vorsichtig angestupst und ganz, ganz lieb geguckt. Und siehe da, es hat geklappt: Er hat mich nicht die ganze Zeit geliebelt, aber doch öfter mal kurz. Irgendwann wurde es dunkel und dann bin ich schließlich eingeschlafen. - Wir wohnen übrigens nicht in dem Brummding. Auf einmal hörte es auf, Krach zu machen, raus ging´s auf einen Platz mit Gras, da sind wir immer im Kreis gelaufen, bis sie plötzlich ganz aufgeregt wurden und dauernd "Fein, fein!", riefen, ich kriegte schon wieder ein Leckerli und dabei hatte ich doch bloß Pipi gemacht. Danach nahmen sie mich mit in ein Haus und das ist jetzt meins. Der große Hund wohnt auch da und es stellte sich heraus, dass es noch einen kleinen gibt. Anfangs dachte ich ja, der ist ein bisschen doof und hat überhaupt keine Hundemanieren, weil der mich für eine heiße Hündin hielt und mir sofort ganz direkt kam. Da hatte der sich aber verrechnet: Mit mir nicht!!! Direkt werden kann ich auch, und wie! Dreist war er obendrein und hat´s nochmal probiert. Da gibt´s nur eins: kurzen Prozess machen und ein paar Zwackelzähne zum Einsatz bringen. So doof ist er doch nicht, er hat´s kapiert und behandelt mich jetzt mit Respekt. Einen Moment hab ich Angst gekriegt, dass die Menschen mich nun nicht mehr mögen, mich ganz klein gemacht und vorsichtshalber mit dem Schwanz gewedelt und einen Blick riskiert. Aber was denkt ihr? Die haben sich gefreut, wieder fein, fein gerufen und waren ganz stolz auf mich. Na sowas! Bei näherer Betrachtung sah ich dann drei Futternäpfe mit was drin - nichts richtig Gutes, aber immerhin. Und die stehen immer da - nicht schlecht. Irgendwann sind die Menschen endlich schlafen gegangen. Ich hab überlegt, zu wem ich gehen soll und war etwas ratlos. Der Große war bei der Frau, auf der ich gesessen hatte, also hab ich gedacht, ich nehm lieber mal die. Gute Wahl, die andere wohnt gar nicht hier, die ist nämlich jetzt weg. Ich war vielleicht kaputt und müde, hab mich auf dem Kopf vom neuen Frauchen zusammengerollt und da die Stellung gehalten, bis sie wieder aufgestanden ist. Mal sehen, wie das hier weitergeht. PS Die Jungs sind ganz in Ordnung, aber wenn´s ums Kuscheln geht, bin ich die Erste - ist ja wohl klar.
Titel: Alle Pfoten voll zu tun mit Erziehung meiner Mitbewohner
So, nun bin ich schon über vier Tage hier und hab schon mehr herausgefunden. Mit der Beziehungsarbeit bin ich noch nicht fertig. Jetzt hab ich wenigstens schon mal alle Menschen, die hier in mein Haus kommen, um den Finger gewickelt, war babyhaft einfach. Die freche Fauchkatze vom Nachbarn hab ich sowas von vornehm ignoriert, die hat sich erst mal beschämt hinter den Beinen von ihrem Herrchen verkrochen, aber ganz weggegangen ist sie natürlich nicht, dazu sind diese Fauchdinger doch viel zu neugierig, kennt man ja. Jetzt bin ich dabei, die Jungs zu bearbeiten. Ich versuch erstmal, mich über den kleinen Schwarzen zum Chef zu machen. Spielen wollte der gestern auch nicht (Langweiler???), also hab ich mich mal über ihn gestellt, als er da so lag, frecherweise vor den Füßen von m e i n e m Frauchen. Keine Reaktion, na warte, denk ich mir und reite mal ein bisschen auf und "Brummel", macht er - leider kam in dem Moment der Große angefegt und das war mir dann doch einer zu viel. Da hilft nur Taktik, nämlich schnelles Verpieseln zwischen Frauchen- und Stuhlbeine, auf dem Terrain sind Große schlecht dran. Im Moment ist der Große hier der Hundechef und an seinen Sesselthron lässt er mich nicht ran. Ist aber gelacht, denn nachts, wenn alles schläft, ist das jetzt schon m e i n Platz, ha! Morgens muss ich mit denen immer bergauf wandern, noch dazu im Wald, was die bloß daran finden...? Ist total anstrengend, ich bin hinterher schlag-kaputt. Immerhin geht´s zum Schluss bergab, da hab ich doch Spaß. Der Große ist irgendwie ein komischer Hund. Kaum sind wir im Wald, nimmt er die Ohren hoch, als wollte er sich für mich schön machen - bloß, der beachtet mich gar nicht. Die Rute hält er wie einer, der Wache schiebt, und seine Nase ist überall, am Boden und manchmal sogar hoch in der Luft. Die ganze Zeit guckt er ganz wichtig und streng und Frauchen beachtet ihn mehr als den Schwarzen und mich zusammen, ruft. "Raus!", und : "Fein, fein!" Keiner wird da so viel gelobt wie der und warum? Weil der durch eklige Brennnesseln und nasses, hohes Gras läuft - das wüsste ich aber, da bleib ich lieber auf dem Weg und ich bin auch nicht so blöd, durch diese garstigen Pfützen zu laufen, wie´s der Schwarze dauernd macht. Sonst sind die beiden aber ganz ok und sie begrüßen mich jetzt morgens ganz freudig, wenn sie nach unten kommen, wo ich natürlich rechtzeitig aus dem Thronsessel gehüpft bin. Frauchen ist bisher auch brauchbar: Nachmittags gibt´s schöne Wiesenspaziergänge, ich darf mir warme Plätze suchen, sie redet freundlich, Streicheln ist öfter mal angesagt, die Futterlage geht so, wenn sie nur nicht sowas von lernresistent in der Hinsicht wäre. Seit vier vollen Tagen versuche ich nun mit allen Mitteln klar zu machen, dass sie mir von ihrem Futter was abgeben muss. Aber nein, sie hat´s immer noch nicht kapiert. Die beiden Großen sind ganz schöne Versager, was die Menschenerziehung betrifft, dabei ist es nicht schön, wenn ein Mensch so unerzogen ist, und die tun so, als wär das normal. Die können noch was von mir lernen, die beiden Alten, ich geb so schnell nicht auf! Lass wieder von mir hören, so long. Dorle
Mal abgesehen davon, dass ich jetzt auch noch "Springinsfeld" heiße, hatte ich einen prima Tag bis jetzt: Wir waren schon zweimal in den Wiesen und kein einziger Berg dabei. Frauchen hat den Schwarzen und mich ins Grüne gefahren, Leinen ab und los ging´s. Lebensfreude pur!!! Dem Schwarzen hab ich erstmal gezeigt, wie schnell ich bin, bis ich gemerkt hab´, dass der gar nicht hinguckt, sondern lieber auf Mauslöcher studiert. Wow, Mauslöcher, nix wie hin und mitgemacht. Dann sind wir wieder auf dem Weg herumgefegt. Jetzt m u s s der Schwarze doch endlich mit mir spielen?! Ich hüpf vor ihm auf und nieder - nichts. So geht das nicht, Schwarzer, denk ich mir und spring ein bisschen auf ihn drauf. Das versteht der doch glatt immer noch nicht und macht stattdessen "Brummel"? - Egal, außer brummen macht der gar nichts, das weiß ich schon, hab ich nämlich gestern Abend ausgetestet. Härtere Geschütze müssen ran, jetzt bell´ich mal ein bisschen. Frauchen hat vielleicht verdutzt geguckt, die hat meine Stimme seit Montagabend nicht mehr gehört. Jawohl, Frauchen, ich kann bellen, wenn ich will...! Na, geht doch, Schwarzer, jetzt aber los, und wir fetzen heidiiih über die Felder. Ich bin vor, hinter, über, neben ihm, nee, unter nicht, ich doch nicht. Mann, macht das Spaß und er kann auch beachtliche Haken schlagen. Hätt´ich nicht gedacht bei den Quadratschaufeln von Füßen, die der hat. Die sind mindestens dreimal so groß wie meine zierlichen Pfötchen. Aber was soll´s, kann er bestimmt gut Mauselöcher aufgraben, und dann komm ich und erfüll mir den Mausetraum... . Mit dem Schwarzen läuft´s also schon richtig gut. Gestern Abend war natürlich ein anderes Thema. Da wollten doch tatsächlich die beiden Großen Streicheleinheiten von m e i n e m Frauchen. Wie bitte? Zuerst bin ich mal Frauchen mit zwei höflichen Pfoten auf die Brille und auf den Kopf gesprungen, damit sie was merkt. Hat aber nichts genützt, kriegte statt dessen ein: "Na, na, Dorle..." zu hören. Also hab ich den Schwarzen bearbeitet, bin ein paarmal auf ihn drauf gesprungen und schnell wieder weg, du kriegst mich nicht, Schwarzer! Ein, zwei Brummler und er verließ genervt das Bett. Meine gute Laune war sofort wieder hergestellt, klasse Strategie von mir! Ich auf meinem Decken-Feldhügel total auf Draht war jedes Mal vor ihm auf den Landeplätzen, wenn er zum Sprung ansetzte. Als es gerade so richtig lustig wurde, erwies sich leider Frauchen als Spaßbremse und beendete das schöne Spiel. Na, auch gut, ich war sowieso ganz schön geschafft. Ich roll mich dann mal auf Frauchens Kopf zusammen, so nah an der Schaltzentrale ist nicht schlecht, kann ich vielleicht auf telepathischem Wege mal ein paar Gedanken rüberwachsen lassen. - Muss irgendwie geklappt haben - Wiesen schon vor dem Frühstück. Mal sehen, vielleicht ist ja auch noch mit dem Großen mehr anzufangen??? Aber das heb´ich mir noch ein Weilchen auf.
hallo dorle, dein bericht ist wunderbar geschrieben. ich lach mich kaputt! :smt005 ich kann die szenen richtig vor mir sehen. und mach dir keine sorgen: das mit dem menschen erziehen kriegst du schon noch hin, irgendwann knackt hund sie immer... :smt003
Stellt Euch vor, jetzt möchte auch der Große mit mir spielen, hat sogar seinen Dienst dafür unterbrochen, wir hatten nämlich wieder mal Wald und Berge. Ist doch gar nicht so übel, ich komm jetzt schon viel besser hoch und musste nur noch einmal übel husten, aber da haben sie alle auf mich gewartet. Heute hat der Schwarze mich zum Spielen aufgefordert, aber wie.... Kam plötzlich triumphierend mit einem Riesenstock angerannt, so nach dem Motto "Ätsch-bätsch, ist man meiner". Na und, wer will so´n Ding denn haben - der Große und ich jedenfalls nicht. Nanu, Frauchen will? Tja, Schwarzer, sie hat es schon. Sie hält das Ding hoch in die Luft - Donnerwetter, für sein Gewicht springt der Schwarze ganz gut. Jetzt wirft sie es. Der Schwarze rennt haste-was-kannste. Oh Mann, wie läuft denn der? Ba-domm, ba-domm, die Erde dröhnt, als wäre so ein Friesenpferd im Galopp unterwegs. Der ganze Aufwand und dann so langsam? Ich zeig dir mal, wie das richtig geht, Schwarzer. Ich sause los, den Körper waagerecht in der Luft und fliiiitz wie der Pfeil vom Bogen. So!!! Den Stock kann er haben, aber weil ich so gut drauf bin, dreh ich doch gleich mal eine flotte Pirouette über ihm in der Luft. Holla, jetzt bin ich mit dem Großen kollidiert, hab ihn doch glatt übersehen. Au weia, da bring ich mich lieber eiligst in Sicherheit. Nun ist er auch noch hinter mir her und er ist schneller als ich. Pratsch, landet er mit beiden dicken Pfoten vor mir auf der Erde und gleich wieder, pratsch ... der will ja mit mir spielen! Aber diese Füße, da rette ich mich lieber doch zu Frauchen. Voluminöser als die Füße vom Schwarzen sind die vom Großen zwar auch nicht, nur irgendwie stärker, härter und muskeliger. Genau, der hat Muskelfüße und mit denen nervt er, manchmal wenigstens. Nämlich wenn wir schlafen wollen, pflegt er seine Zehen. Da geht es dann "gnups, gnups" und jeder Nagel ist einzeln dran. Dabei hält er einen Fuß mit den drei anderen fest und rutscht der ihm ein paarmal weg, wird er sauer auf seine eigene Pfote (???!). Und dann solltet Ihr Frauchen mal hören, wenn sie mit ihm spricht: mein Hasi, mein Rehlein, mein Füchschen.. pfff. Erst schafft sie sich einen Hund an, dann will sie ein anderes Tier und weiß nichtmal, welches? Da geht´s dem Schwarzen schon besser, er ist in ihren Augen ein Baby-Schaf, nämlich "Schnucki". Immerhin hat sie schnell herausgefunden, wer ich bin: ihre P r i n z e s s i n. "Keine Sorge", sagt sie zu mir, "Erbsen kommen uns nicht ins Haus!" Na, dann kann ich ja beruhigt eine Mütze voll Schlaf auf meiner Decke nehmen, nachher gibt´s garantiert wieder action und ist ja wohl klar, wer dann topfit ist.
Versuch Nummer 2, eigentlich hatte ich mein Tagesbulletin schon in der Maschine, aber weg ist es. Sowas frustet Frauchen. Denke gerade, ich weiß, wie hier der Hase läuft - auf einmal ist alles ganz anders. Aufstehen mussten wir vor Tau und Tag, dann ab in den stockdustren Wald, statt Spaziergang Leinenchaos, Gestolper, Gefluche, Umgefalle. Mit ach und krach ins Auto gerettet und zurück nach Hause, wo´s immerhin besser wurde: Lecker-Futter schon vorm Morgengrauen! Weiter Chaos, Frauchen springt wild herum, saust ins Stinkzimmer, alsbald wieder raus. Was ist hier denn los? Die Großen kommen von allein in die Küche und nehmen ungewohnte Plätze ein. Na, verkrümel ich mich mal auf die Küchenbank und warte ab. Schlechtes Stichwort, aber leider das richtige: Warten können wir jetzt wirklich, stundenlang, denn: "Tschüß Hunde, seid lieb", die Tür klappt zu und noch eine und weg ist die Futtergeberin bis auf Weiteres. Endlich knirscht der Schlüssel, oh Freude und Leckerli! Der Große ist außer sich, sagt: "Ha-uu", knutscht Frauchen und mich. Er liebt mich nämlich jetzt und leckt das Fell an meinen Ohren, bis es ganz nass ist. Nass ist leider auch die Decke, aber nicht vom Lecken. Frauchen schleift sie in das Stinkzimmer, in dem sich die Menschen so gern in übel riechenden Sachen wälzen. Wahrscheinlich versaut sie eben gerade u n s e r e Decke. Gottseidank hat Frauchen vorher noch die Verandatür aufgemacht, da kann ich gleich den Rahmen vom Oberlicht mit einer künstlerisch plazierten Arbeit verschönern. Frauchen kommt zurück und stöhnt, ich wedel freundlich, ist schön, sie zu sehen! Gewöhnlich ist unser Frauchen ja eher etwas Langsames, aber jetzt ist sie unheimlich fix zuwege: Schuhe, Leinen, Jacke an, zack ins Auto und ab in die Berge, die unvermeidlichen. Wald, Raschellaub, Wiesen, Sonnenschein, blauer Himmel und leuchtende Blätter und .... Mauslöcher suchen. Der Große macht auch mit. So könnte es immer bleiben... . Schließlich sind wir doch wieder zu Hause, Frauchen ist gleich wieder weg, aber im Nu zurück mit interessanten Tüten, war auch schön in der Küche. Bloß im Wohnzimmer bleibt sie plötzlich stehen und sagt mit Grabesstimme: "Dorle, heute ist der TAG-DER-GROßEN-SCHANDE." Und sie zeigt anklagend auf den kleinen braunen Berg, den ich oben auf die Teppichrolle drapiert habe. Ach Frauchen, es war doch viel zu spannend vorhin. Da hab ich doch für sowas aber so gar keine Zeit gehabt. Und überhaupt, ich war stundenlang ein braver Hund und das, obwohl du gar nicht da warst. - Mal sehen, was sie jetzt ausbrütet, ich behalt sie besser mal im Blick. Ich krieg dann einen Extra-Spaziergang, ganz allein durch die Wiesen. Ich soll mich konzentrieren. Klar, Frauchen, erledige ich prompt... Mauslöcher, Vögel jagen oder so. Seit gestern weiß auch Frauchen, dass ich nicht nur Prinzessin bin, sondern auch Vogelscheuche. Und wie!!! Ich lass doch nicht einfach die frechen Krähen auf dem Acker sitzen. Nichts wie quer über die Krume und da wagt sich keins von den Biestern, dreist hocken zu bleiben, nicht bei mir. Ich steh also stolz mitten auf dem Feld, weit und breit kein Federvieh mehr in Sicht. Frauchen ist auch total begeistert und pfeift Beifall wie ein halbes Fußballstadion, bloß nicht so lange. Plötzlich ist sie weg. Da gibt´s nur eins: fliiitz hinterher, ein Kinderspiel. Jetzt hau ich mich auf Frauchens Ohr und schlaf mal ein bisschen, wer weiß, wann´s morgen wieder losgeht.
is dem annern sin Nachtigall, was die Gerüche so angeht. Wenigstens haben der Schwarze und ich die gleiche Nachtigall, der Große hat keine, auch keine Eule. Er ist der vornehme Hund, sagt Frauchen. Pah, einer, der uns alle haut und verscheucht, wenn er sich freut, weil er nämlich wie ein Wilder mit seiner Peitschenrute wedelt? Sowas passiert uns Kringelschwanzträgern ja nicht, dass sich alle schon bei der Begrüßung vor uns retten. - Ansonsten find ich den Großen richtig nett, aber ich bin auch extra lieb zu ihm. Er darf sogar neben mir liegen, wenn ich auf dem Thronsessel schlafe! Frauchen lernt auch ein bisschen dazu, nicht gerade bei ihren Essmanieren, aber immerhin krieg ich jetzt Superausgeh-Service zu fast allen Tages- und Nachtzeiten.
Sonst heute nichts Neues. Halt, da war noch die Sache mit dem klasse Eau de chien. Der Schwarze hatte eine 1A-Duftstelle entdeckt, ich also nix wie hin. Ach nee, Mensch, Frauchen, ich hab noch nicht mal angefangen und schon dieses Neinnnn! Verflixt. Also ich, ein Musterhund!!! Soforrrt brav weitergegangen. Egal, wozu gibt´s den Rückweg... oder? Ich also harmlos hinter Frauchen hermarschiert, Stelle angepeilt, und haste-nich-gesehen, wälz, wälz und nochmal wälz. Sagenhaft, dieses Parfum!!! Und nichtmal schöne Schimpfe gekriegt. Im siebten Dufthimmel zurück zum Auto geschwebt. Rückfahrt im Auto stark genossen - und jetzt dies: Der Schwarze und ich riechen nach was, das wahrscheinlich l´homme heißt - der treffendere Name wäre aber Eau de homunculus! *** (Zensur) Ach ja: Always look at the bright sides of life! Morgen ist auch noch ein Tag...
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21.10.2010 15:48
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