So. Zeit ist vergangen. Krankenhausaufenthalt - völlig nutzlos - ist absolviert. Inzwischen auch Termin beim RICHTIGEN Diabetologen sowie zwei Schulungssitzungen gehabt. Freestyle libre 2 bisher selbst gekauft, inzwischen ist der Kostenübernahmeantrag bei der Kasse durch, ab Dezember wird es günstiger für mich, meinen Glucosespiegel im Blick zu behalten. Bei der IHK die Erlaubnis eingeholt, während der Prüfung kommenden Mittwoch entgegen des allgemeinen Handyverbotes selbiges zum Sensorscannen zu verwenden, inkl. Nutzung der Niedrigzuckeralarme. Ich glaube, die wollen auch nicht, dass da einer vom Stuhl kippt ;)
Derweil hab ich auch weiter lose den Blick schweifen lassen, ob sich nicht ein passendes Wauwau findet. Gefunden: Anderthalbjährige schwarze Eurasierhündin, die wegen Zeitmangel abgegeben werden soll. Auf den Anzeigenbildern an der Kette und komplett verwahrlost erscheinend, das schwarze Fell mit rostbraunen Rastalocken übersät. Und nur eine dreiviertelstunde Autofahrt entfernt. Leider kommen die Leute nicht aus dem Quark mit einem Kennenlerntermin, denn der eigentliche Halter muss wohl den größten Teil seiner Zeit irgendwo unterwegs verbringen, offenbar Frankfurt und so. Und er legt ja ach so großen Wert darauf, dass das Tier in richtig gute Hände kommt, daher will er es auch persönlich bringen und sich das neue Heim anschauen. Er lehnt komplett ab, dass ich mit Aspi zu ihm komme oder man sich irgendwo trifft. Die Schwiegertochter, mit der ich ausschließlich kommuniziert habe, hat kein Auto, um das Treffen irgendwo durchzuführen, und obendrein sei sie jetzt auch noch läufig. Irgendwie alles dubios... Auch dass sie angeblich vom Züchter stamme und Papiere habe, man sich aber nicht an den Zwingernamen erinnern könne, und angeblich würde man die Züchterin nicht mehr erreichen, nachdem man versucht habe, die Hündin zurückzugeben oder über die Züchterin weiterzuvermitteln. Nun ja...
Aber das Universum hat den einen Post von mir wohl nicht zuende gelesen... Dieser Satz

Zitat von Angora-Angy im Beitrag #90

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Klar, wenn so eine Fußhupe auf meiner Schwelle säße und Hilfe bräuchte, keine Frage.

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wurde mir gestern zum Verhängnis... Es wurde mal wieder ein Beitrag eines anderen Nothilfevereins in die Facebookgruppe geteilt und ich dachte "Jo, süß, aber nix für mich, teilen und vergessen" Da fiel mir der Gruppenname des Originalbeitrags auf. Kam mir bekannt vor... Warte mal... Das ist doch ein hiesiger Katzenschutzverein, eine Dame dieses Vereins war Kundin meiner Mutter, darüber mit mir in Kontakt geraten, hat bei mir Styroporboxen vom Hundefutter zum Basteln von Katzenwinterhütten geholt und sich mein "Gehöft" angeguckt. Ja nu, dann wird das kleine Wuffi wohl doch in der Umgebung sein...? Meine Finger verselbstständigten sich und schrieben in den Kommentar die Frage nach dem Aufenthaltsort. Und schickten die Frage automatisch auch als PN ab, wie es ja im Gesichtsbuch angeboten wird. Es kam auch eine Antwort "Arnstadt" - also 20min von mir entfernt. Wie groß? - Na so ungefähr 8-10kg. Hm, klein, aber geht gerade noch. Tja, und keine drei Stunden später...

Milcheinschuss - verloren...
Das Tier wiegt keine 4,5kg, 29cm Schulterhöhe - klassische Fußhupe!
Das Tier wurde von seinen Vorbesitzern zum Einschläfern zu dem TA gebracht, mit dem besagte Katzennothhilfe eng zusammenarbeitet. Dieser ließ sich das TIer übereignen und operierte den geplatzten Mammatumor, pulte das verfaulte Zeugs, das den Namen Zähne nicht mehr verdiente, aus dem Mäulchen und päppelte das magere Etwas, das nach Verwahrlosung stank, auf. Und dann begann die händeringende Suche nach einem Pflege- oder Endplatz, das Tier verbrachte darüber 3 Wochen im Stationskäfig. Soweit wurde es mir erzählt. Bis dann jemand den Beitrag in die Spitznothilfe teilte und das Unheil seinen Lauf nahm...
Das Tier ist exakt 4 Tage jünger als mein Sohn, welcher pünktlich zur Wintersonnenwende sein 13. Lebensjahr vollenden wird...

Ja, sie ist mir während der Heimfahrt auf den Schoß gekrochen...

Zum Fotografieren habe ich selbstverständlich angehalten!

Aspis "Kommentar" zur neuen Mitbewohnerin... Er hat natürlich auf sie reagiert, wie potente Rüden auf Hündinnen reagieren... Inzwischen gehts aber und er nimmt es hin, wie er jedes neue Familienmitglied hingenommen hat.

Kaninchen sind sehr gruselig! Die sind nicht spürbar kleiner als die Omi. Auch Hühner sind interessant, aber gruselig. Aber Wachteln sind NUR interessant! Leider ist das Handy in Streik getreten, als die gesamten 4,5 kg vor Aufregung vor dem Wachtelstall vibrierten...

Katzenkindern sind auch doll gruselig, aber auch wieder interessant. Der rote Tim hat mehr spielerisch als ernsthaft ein paarmal nach ihr geboxt, Emma die alte Kratzbürste faucht sowieso alles und jeden an, aber im Großen und Ganzen wurde die Neue ziemlich schnell akzeptiert. Ich glaube, das Geheimnis ist, dass ich als Chef im Ring auftrete und die Einstellung ausstrahle "Mein Haus, ICH entscheide wer hier wohnt, findet euch damit ab". Und das funktionierte bisher immer sehr gut. Selbst die Katzen, immerhin mittlerweile vier an der Zahl, fressen inzwischen nebeneinander, ohne sich gegenseitig umzubringen.


Die erste Mahlzeit bestand aus von Aspis Ration abgezweigtem Pamps, die größeren Stücke hab ich rausgepult, so dass die Omi Brei schlabbern konnte. Barf schmeckt auch ohne Zähne ^^ Der TA hat mir zur Überbrückung zwei Dosen Hundefutter mitgegeben, das vergleichsweise breiig ist. Da mache ich noch warmes Wasser dran, Lachsöl und die Seniorenfutterzusätze von Jana, die ich ja noch da habe. Davon bekommt sie mehrmals am Tag eine kleine Portion - wobei klein wahrscheinlich relativ ist, ich bin so kleine Portiönchen nicht gewohnt... Sie lässt auch immer was im Napf zurück, ob aufgrund Sättigung oder weil sie es schlecht aus der Ecke geleckt kriegt, weiß ich nicht. Da sie alles andere als dick ist, darf sie sich einfach sattfressen, ich werde mich dennoch eingehender informieren, wie so ein Taschenwolf zu ernähren ist.

Die erste Nacht war relativ schlaflos. Ich hatte starkes Herzklopfen, wie es bei Unterzuckerung als eines der ersten Symptome auftritt, aber laut Sensor war ich zwar gut niedrig, aber noch lange nicht unterzuckert. Hab trotzdem etwas Limo getrunken, aber das Herzklopfen ging nicht weg und ließ mich schlecht und unruhig schlafen, wenn überhaupt. Dazu kam das laute Schmatzen, Schlecken und Schnarchen der kleinen zahnlosen Hundeoma, die mit der plötzlichen Situationsveränderung mit Sicherheit auch nicht ganz so leicht zurechtkam. Und bis zur Abholung einen Trichter trug, so dass sie jetzt erstmal intensiv an ihrer Bauchnaht rumarbeiten musste... Außerdem musste sie zwei- oder dreimal raus, was sie durch ganz leises Quietschen anzeigte. Um es dann nur bis kurz vor die Tür zu schaffen... Überhaupt pinkelt sie recht viel und einfach ungeniert in die Wohnung. Da müssen wir dran arbeiten. Wenn sie wenigstens eins der Katzenklos benutzen würde... Vielleicht versuche ich es mal mit einem Welpenklo mit saugfähigen Einlagen. Theoretisch könnte sie ja auch nach Gutdünken raus in den Garten, aber sie klebt an mir wie die Schmeißfliege am Pferd, ich muss höllisch aufpassen sie nicht versehentlich zu treten... Laut TA war das bei denen anfangs auch so, aber mit steigender Sicherheit löste sie sich dann wieder. Hoffentlich geht das schnell, ich muss ja am Montag wieder in die Schule, hilft alles nix. Auf Hundeoma krankschreiben lassen geht nicht, außerdem ist ja wie gesagt am Mittwoch Prüfung.
Naja, nach dem 5 Uhr Pinkeln und einem kleinen Frühstück für die Omi sind wir wieder ins Bett und diesmal hat sie sich aufs Kissen gelegt und ich hab sie zugedeckt - das schien ihr sehr zu gefallen, sie entspannte sich komplett und schlief!

Später sind wir dann zur ersten Gassirunde aufgebrochen
https://www.youtube.com/watch?v=VeLggi12L5U
Sie war zu sehr damit beschäftigt, Schritt zu halten, als dass sie hätte schnuffeln und und erkunden können. Zwischendurch verließen sie immer mal die Kräfte und ich habe sie ein Stück getragen, bis sie wieder gehen konnte. Ich schätze, ich werde eine Tragetasche brauchen... Auch läppische 4,5kg werden schnell recht schwer, wenn man sie auf dem Arm tragen muss. Und ich schätze sie wird einen Wintermantel brauchen, wenn es noch kälter wird. Ihr Fell ist vergleichsweise dünn und sie war ja bis dato nur in geheizten Räumen. Ob sie noch Winterfell bekommt, wage ich zu bezweifeln.
Ja, wie die kleine Dame heißt, hat die Videobeschreibung nun verraten - und ich schäme mich nur ein kleines bisschen, dass ich in der Lage war, dieses treffende Bild zu inszenieren...

...weil ich mir erst kürzlich die DVD Kollektion und einen neuen 49" Fernseher gekauft habe...
Ich darf also Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Elisabeth in Bayern, Kaiserin von Östereich, Königin von Ungarn in die erlauchte Spitzgemeinschaft einführen. Kurz und treffend Sissi